taz sachen: Görüşürüz,Bax Bey
Die Feier wird zu Ende sein, wenn sie diese Zeilen lesen: Daniel Bax, seit 23 Jahren Autor und seit 19 Redakteur unserer Zeitung, hat gestern Abend seinen Ausstand gegeben. Er hinterlässt laut taz-Archiv knapp 2.000 Texte. Jetzt ist er Projektmanager beim Mediendienst Integration.
So weit die Fakten, die natürlich nicht unwichtig sind – aber viel wichtiger ist an dieser Stelle zu erwähnen, wer da die Rudi-Dutschke-Straße verlassen hat: Der 1970 im Austragungsort des zweitgrößten Oktoberfests der Welt, dem brasilianischen Blumenau geborene, in Freiburg und Berlin aufgewachsene studierte Publizist und Islamwissenschaftler führte als Kulturredakteur die World Music nicht nur in unsere Zeitung ein; er gab ihr mit seinen Weltmusik-Beilagen auch einen festen Platz im taz-Themenuniversum. Dass Musik migriert, wusste ich schon, bevor ich Bax kennenlernte – aber wie das in Afrika, Asien, Lateinamerika … geschieht, hätte ich ohne ihn nicht erfahren.
Liebe zu Details zeichnet auch Bax’Texte über menschliche Migration aus: Seine immer informative und gleichzeitig meinungsstarke Schreibe – und diese bei Weitem nicht nur zu den Themen Islam/Islamismus, Migration und Integration – brachte dem Kommentar- und Inlandsredakteur hausintern den Spitznamen „Bax Bey“ ein; Jahre später, als er über seine Kindheit bei den Sannyas schrieb, kam „Baxwan“ hinzu.
Was es zu feiern gibt, wenn so ein Kollege geht? Nichts – außer vielleicht schon mal den hoffentlich baldigen Tag, an dem Daniel Bax zurück nach Hause kommt. In seine taz. (rr)
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen