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taz sachenTürkische Doku im taz Café

Bereits in den 1970er Jahren waren Atomkraftwerke in der Türkei prestigeträchtige Traumprojekte, aber erst die AKP-Regierung will diese auch real werden lassen. 100 Jahre nach Ausrufung der Türkischen Republik soll das Jahr 2023 zum Geburtsjahr der „Neuen Türkei“ werden. Ebendann sollen auch zwei von ­Japan und Russland finan­zierte AKWs ans Netz gehen.

Der Dokumentarfilm „Nuclear alla Turca“, noch in der Mache, will die Gefahren der Atomkraft aufzeigen. Als Blick in die Küche war denn auch die Veranstaltung am Dienstagabend im taz Café angesetzt. Regisseur Can Candan, die Journalistin Filiz Yavuz und Produzent Christian Bergmann sprachen über ihren Film, in dem sie die lokalen Proteste der Atomkraftgegner in Akkuyu an der Südküste und Sinop an der Schwarzmeerküste dokumentieren.

„Auch wenn das Geld noch nicht für die Fertigstellung reicht: Es war das erfolgreichste Crowdfundingprojekt in der Türkei“ erzählt ­Produzent Bergmann. Die Proteste vor Ort, angeführt von Bauern und Anwohnern, werden aber immer weniger, so Yavuz, „weil sie einfach schon seit 40 Jahren protestieren“. Yavuz, ­Autorin eines der wenigen Bücher über Atomkraft in der Türkei, brachte mit türkischen Presseartikeln, erschienen nach der Reaktor­katastrophe in Tschernobyl, das deutsch- und türkischsprachige Pu­blikum zum Lachen – auch dank der fabelhaften, simultanen Übersetzung.

Claudia Roth von den Grünen konnte leider nicht wie geplant kommen, es ging bei den Sondierungsgesprächen in dieser Woche bekanntlich um Energiepolitik.

Ebru Tasdemir

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