taz sachen: Gäste: entspannt optimistisch
Wenn taz-Chefredakteur Georg Löwisch auf einige seiner Tweets nur ein einziges Like bekommt, und zwar von Welt-Chef Ulf Poschardt, ist das wohl der ultimative Krisenbeweis für den Printjournalismus. Erst recht, wenn die Aussage auch umgekehrt zutrifft und der Springer-Mann mitunter nur von seinem einsamen taz-Fan Zustimmung erfährt.
Diese Anekdote, die Löwisch bei einer Podiumsdiskussion mit Poschardt und Hannah Suppa, Chefredakteurin der Märkischen Allgemeinen Zeitung, erzählte, sorgte für Gelächter im Publikum. Ein Lachen, das weniger bitter ausfiel als in anderen Runden zur Zukunft der gedruckten Tageszeitung. Denn der Rahmen der Veranstaltung war kein krisenhafter, ganz im Gegenteil; gefeiert wurde der Relaunch der taz.
Und so waren die Gäste am Mittwochabend in den Berliner Sophiensaelen – tazlerInnen, Ex-tazlerInnen und zahlreiche FreundInnen der taz – entspannt optimistisch. Die neu gestaltete taz ist auch Ausdruck der Überzeugung, dass es weitergeht mit der Papierzeitung. Dass die nicht als Alternative zum Onlinejournalismus verstanden werden darf, betonten alle DiskutantInnen. Poschardt outete sich als großer Fan der taz, worauf ein Kollege im Publikum zischte: „Vor zehn Jahren hätte der sich nicht hierher getraut.“
Friedlich fortgesetzt wurde der Abend mit dem Auftritt der Travestie-Musiker von Strawberry KaeyK, der Band von taz-Online-Chef Malte Göbel. Und am Ende war alles wie immer, wenn die taz feiert: Die Redaktion tanzte zu den KollegInnen-DJs Akrap und Gutmair. epe
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen