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■ taz-interntaz von Anhängern der PKK besetzt

Ein Dutzend erwachsene Anhänger der kurdischen PKK und einige Kinder haben gestern die Berliner taz–Redaktion besetzt. Sie forderten von der taz, über Razzien zu berichten, die die PKKler am 27. Juli über sich ergehen lassen mußten. Die Besetzer hatten übersehen, daß just gestern ein ausführlicher Artikel dazu in der taz stand. Am 28. Februar 1986 hatte die taz–Redaktion der PKK und ihren Anhängern Hausverbot erteilt. In dem damals dazu veröffentlichten Artikel heißt es: „Sollte die PKK diese Entscheidung mißachten, werden wir uns entgegen der bisherigen Praxis der taz nicht scheuen, unser Hausrecht durchzusetzen.“ Grund für diese Maßnahme war der Mord an dem Dev–Yol–Mitglied Kürsat Timuroglu in Hamburg kurz zuvor, der auf das Konto der PKK geht. Es war nicht der erste Mord, den die PKK an Kritikern ihrer Partei begangen hat, leider auch nicht der letzte. Am 3. Mai wurde Ramazan Adigüzel, Mitglied der kurdischen Organisation „Komkar“, in Hannover erschossen. Im Juni und Juli dieses Jahres haben Angehörige der PKK in kurdischen Dörfern in der Türkei Dutzende Dorfbewohner niedergemetzelt, darunter zahlreiche kleine Kinder. Die PKK hat sich zu den Anschlägen bekannt. Mit einer Gruppe, deren Politik in der Liquidierung der Gegner besteht, gibt es für uns keine Diskussionsbasis. Ein Zivilpolizist und ein Kontaktbereichsbeamter, die während der Besetzung plötzlich in der taz auftauchten, sind nicht von der taz geholt worden, sondern hatten die Kurden–Gruppe offenbar schon vorher beschattet. Die PKKler ließen sich schließlich mit sanfter Gewalt hinausdrängen.

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