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taz intern

Die neue taz: Werkstattbericht (3)

taz: Herr Rasp, haben Sie beim Redesign der taz die Zukunft der Tageszeitung gesehen?

Markus Rasp: Sagen wir: Die taz macht das, was ich im Jahr 2000 von einer Tageszeitung erwarte. Sie erfindet nichts neu, hat aber die Karten neu gemischt. Zwischen Zeit und Bild.

Markus Rasp (38), Grafiker, hat das Layout der neuen taz geschaffen, die am 4. März erscheint. Rasp war Art Director beim Magazin der „Süddeutschen Zeitung“, hat für sie das Jugendmagazin „jetzt“ entwickelt, die Berliner Regionalzeitung „Tagesspiegel“ relauncht und berät u. a. die „Zeit“. Foto: Schoelzel

„Zeit“? „Bild“? Das klingt nicht vertrauenerweckend.

Ist es aber. Die neue taz hat eine Mischung der schnellen und sehr großzügigen Formen, das ist ein radikaler Schritt. Es gibt sonst keine Zeitung in Deutschland, die das macht.

Die taz wird drei bis fünf Themen des Tages aus der Informationsflut heraussuchen und ganzseitig aufarbeiten. Wie unterstützen Sie das?

Die Schwerpunktseiten haben nicht nur inhaltliche, sondern auch eindeutige und wiedererkennbare optische Formate. Der spielerische Umgang mit Formaten und Bildern ist eine Weiterentwicklung einer taz-Qualität, die bisher hauptsächlich auf besondere Seiten 1 reduziert war.

Die taz wird groß und Magazine kleinteiliger?

Ja. Ich finde das zeitgemäß. Mit den Schwerpunktseiten kann ich ganz anders umgehen als mit üblichen Zeitungsseiten. Da kann nicht nur die Redaktion, sondern auch der Grafiker neue, spannende Dinge entwickeln.

Wird die neue taz ein tägliches Magazin?

Nein. Sie denkt und verarbeitet auf den Themen des Tages die Aktualität magaziniger. Es ist aber wichtig, dass die taz dafür auf anderen Seiten noch mehr als bisher Tageszeitung wird. Dort sendet sie die Signale Aktualität, Schnelligkeit, viel Information aus. Die neu definierte Seite 2 mit ihrem Weltnachrichten-Überblick ist eine Superseite, die signalisiert: Wir haben nicht nur die größten Melonen, sondern auch ein umfassendes Angebot.

Was ist Ihre Lieblingsseite der neuen taz?

Die Schwerpunktseite „böses blut“ ist schön, da wird eine Kontroverse auch optisch als solche deutlich. „Porträt“ und „das taz-gespräch“ werden wichtig sein. Es gibt nichts Spannenderes und Erkenntnisreicheres als andere Menschen. Und zwar nicht kurz, sondern ganzseitig, über 300 Zeilen. Und der Essay namens „der lange text“ ist radikal, konsequent und sieht trotzdem schön aus.

Damit steht er für die neue taz?

Man muss täglich zeigen, dass man es schafft. Aber die neue taz hat die besten Voraussetzungen.

Nächsten Samstag: brennpunkt, böses blut und dröges thema – wie die neuen taz-Seiten genau funktionieren.

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