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taz-adventskalender „frohe botschaft“ (8) Der Weihnachtszug ist abgefahren

Foto: Illustration:Juliane Pieper

Nach dem christlichen Kalender wird die Frohe Botschaft ja erst am 24. Dezember verkündet. Weil es in diesem irdischen Jammertal aber so selten Grund zur Freude gibt, präsentieren wir bis Weihnachten täglich „good news“.

Gute Nachrichten für alle, die mit der Bahn in Berlin und Brandenburg unterwegs sind: Pünktlich zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember in der Adventszeit gibt es einige Verbesserungen, auch für Pendlerinnen und Pendler, wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) mitteilte.

Das gilt vor allem für Reisende zwischen Berlin und Brandenburgs größter Schlafstadt, Falkensee. Beim RE2 werden im Winterfahrplan drei zusätzliche Züge eingesetzt. Damit reagiert der VBB auf die steigende Nachfrage. Von 2013 bis 2017 ist die Zahl der Fahrgäste um 11,2 Prozent gestiegen. Da die Zahl der Einwohner im VBB-Gebiet, die derzeit 6,1 Millionen beträgt, im selben Zeitraum nur um 4,2 Prozent gestiegen ist, bedeutet dies, dass immer mehr Pendler in die Bahn steigen.

„Wir haben zum Fahrplanwechsel so viele Züge und Sitzplätze bestellt wie seit vielen Jahren nicht mehr – die steigenden Fahrgastzahlen geben uns recht“, sagte VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel bei der Vorstellung des Winterfahrplans. Allerdings hätte in den weihnachtlichen Geschenkesack gerne noch mehr reingepasst. Doch das ist noch nicht möglich, erklärt Henckel: „Es mangelt derzeit nicht am Geld. Aber es gibt fast keine frei verfügbaren Waggons, kaum Lokführer und zahlreiche Engpässe in der Infrastruktur.“

Immerhin konnte die DB Regio einige Züge aus Bayern kaufen, die ab Frühjahr auf der RE7-Linie von Dessau nach Wünsdorf-Waldstadt eingesetzt werden. Beim RE1 zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) entfallen die Einschränkungen wegen Bauarbeiten zwischen Köpenick und Erkner, und der RE6 fährt von Wittenberge nicht mehr nur nach Spandau bei Berlin, sondern weiter nach Gesundbrunnen.

Verbesserungen gibt es auch im Bahnverkehr nach Polen. Die Züge aus Küstrin (Kostrzyn) und Landsberg (Gorzów) werden von Lichtenberg bis zum Ostkreuz verlängert, außerdem gibt es – über Frankfurt (Oder) – mehr Verbindungen nach Grünberg (Zielona Góra).

Der Hit ist ein nächtlicher Eurocity, der die Oder entlang über Frankfurt, Breslau und Ostrau nach Wien reist. Auch ein abendlicher Eurocity ist neu im Angebot. Er fährt über Breslau (Wrocław) weiter an die ukra­inische Grenze.

Apropos Breslau: Der Kulturzug fährt nun erstmals auch am Freitag in die ehemalige Kulturhauptstadt. Dafür entfällt die traditionell schlecht ausgelastete Fahrt am Sonntagmorgen.

Neue Verbindungen wird es ab Sonntag ebenfalls geben. So fährt zum Beispiel wieder ein Zug von Eberswalde über Joachimsthal bis Templin. Nach drei Jahren soll überprüft werden, ob sich die Strecke rentiert. Und im Fontanejahr 2019 wird auch Rheinsberg besser angeschlossen.

Uwe Rada

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