taz Talk meets Buchmesse Leipzig 2024 : Zeit der Zäune
„Und egal wo ich auch war, ich begegnete immer Persönlichkeiten und niemals ›Flüchtlingen‹." Ein taz Talk mit Katja Riemann auf der Buchmesse Leipzig.
Das Wort „Flüchtling“ findet Katja Riemann bizarr: „Flüchtling“, das klinge verniedlichend und entziehe Menschen allein durch den Begriff ihre Nationalität.
Die ganze Art und Weise, wie über Menschen in Flüchtlingscamps berichtet wird, so Riemann, sei häufig herablassend und unpersönlich. Mit Luftaufnahmen von Drohnen, die über den Camps ihre Kreise ziehen, schauen wir lediglich auf ihre Bewohner:innen herab.
Im Rahmen ihres humanitären Engagements reiste Riemann an verschiedene Orte der Flucht, darunter Lesbos und Calais, sie begleitete Ärzt:innen nachts an die bosnisch-kroatische Grenze und Traumatolog:innen in nordirakische Camps der Jesid:innen.
So hält sie für ihre Leser:innen konkrete Ereignisse und Eindrücke fest, sensibilisiert für die Lebensrealitäten flüchtender Menschen und findet tatsächlich Worte für Situationen, die aussichtslos scheinen.
Riemann ist es wichtig, Vorbehalte aufzubrechen, genau hinzuschauen und daraus konkrete Handlungen abzuleiten – oder im Angesicht von Fluchtrealitäten ratlos zurückzubleiben.
Zeit der Zäune – ein taz Talk im taz Studio auf der Leipziger Buchmesse mit:
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🐾 Katja Riemann ist Schauspielerin und UNICEF-Botschafterin. Sie unterstützt unter anderem Amnesty International und setzt sich für Menschenrechte ein, insbesondere für die von Mädchen und Frauen. Ihr Buch „Zeit der Zäune" ist im S. Fischer Verlag erschienen.
🐾 Peter Unfried moderiert diesen Talk. Er ist taz-Chefreporter, taz-FUTURZWEI-Chefredakteur, Kolumnist und Buchautor.
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