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taz Salon Kiel 04.06. Völkische Landnahme

Rechtsextreme siedeln sich in ländlichen Regionen an, um dort „nationale Graswurzelarbeit” zu betreiben.

Es ist ein Kreuz mit den völkisch-nationalistischen Ökos Bild: dpa

Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit” zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor.

Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz” zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung” zu verhindern.

Andrea Röpke und Andreas Speit, beide ausgewiesene Rechtsextremismus-ExpertInnen, verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr.

Katharina Schipkowski, Redakteurin der taz nord, im Gespräch mit den AutorInnen des Buches Völkische Landnahme - Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos.