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taz panter stiftung

taz Panter Preis Beharrlichkeit und Phantasie

Zum 15. Jubiläum der taz Panter Stiftung 2023 wird einer der Panter Preise von ehemaligen Nominierten vergeben. Im März können sich Initiativen zum Thema „Klima für Gerechtigkeit“ bewerben.

Symbol des Widerstands: Lützerath kurz vor der Räumung Foto: Tenzin Heatherbell

VON ELKE SCHMITTER

taz Panter Stiftung, 07.02.2023 | „Am Abend des 12. Januar war die Räumung der überirdischen Strukturen weitgehend abgeschlossen.“ So sprach Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach beim WDR am Abend des Untergangs vom Dorf – und des Endes der Mahnwache Lützerath, eine der Nominierten für den taz Panter Preis 2022.

Der Satz trifft die Sache ziemlich gut. Denn die unterirdischen Strukturen, die wirken ja weiter. Die Sorge um das Klima, die Verzweiflung der Aktionist:innen, die unentwegte, beinahe ungestörte Destruktionsmaschine namens Kapitalismus. Aber auch: die Beharrlichkeit, die Geduld, die Phantasie, die Kreativität des Widerstands. Und seine Ansteckungskraft.

Panter Preis

Klimainitiativen können sich vom 1. März bis 26. März unter www.taz.de/pantersuche für die beiden Panter Preise bewerben. Die Leser:innen-Wahl findet im Juni statt. Den zweiten Preis vergibt eine Jury der ehemals Nominierten. Gefeiert wird zusammen bei der Preisverleihung am 16. September im Festsaal Kreuzberg in Berlin. taz.de/panter

Der Panter Preis hat nach mehr als 15 sehr bunten, fast kaleidoskopartigen Jahren, in denen Initiativen für Flüchtende, für Bürgerrechte und gegen Nazis, für Umweltinitiativen, für neue kollektive Strukturen, für Gemeinschafts-Supermärkte, für Computerschriften für handicaped people, you name it, der Öffentlichkeit vorgestellt wurden – der Panter Preis hat seit 2020 ein stabiles Motto: Es geht um den Kampf gegen die Klimakrise – konkret wie bereits im Vorjahr um „Klima für Gerechtigkeit“. Weil´s sein muss. Weil es das Dringlichste ist, die conditio sine qua non, die Grundlage für alles Weitere: dass die Umwelt, in der wir leben, ein gutes Leben für alle erlaubt.

Voneinander lernen

In den vergangenen Jahren haben wir gesehen: Die Initiativen, die wir prämieren – und die Sie unterstützen, durch Ihre Spenden und Ihre Aufmerksamkeit – interessieren sich füreinander. Lernen voneinander. Gewinnen Klarheit durch politische Auseinandersetzung und Kraft durch gegenseitige Unterstützung (ein besonders schönes, schimmerndes Detail: Einer der Gewinner 2022, die BioBoden Genossenschaft, hat sein Preisgeld mit den anderen Nominierten geteilt.)

Das wollen wir weiter fördern.

Im Jubiläumsjahr der Stiftung wird wieder ein Preis der Leser:innen ausgelobt. Doch es gibt auch Änderungen, indem wir auf die Geschichte des Panter Preises zurückschauen und die Jury für den zweiten Preis 2023 von allen ehemaligen Nominierten bilden lassen – von selbstlosen Gruppen, Initiator:innen, Aktivist:innen, Erfinder:innen. Engagierte Menschen mit Ideen, mit Handlungsmut und dem langen Atem, den es braucht, wenn es gut werden soll. Dutzende Expert:innen für Zivilcourage und Veränderung.

Alle an einem Tisch

Und: die Preisverleihung wird ein kollektives Ereignis. Eine Gesprächsrunde mit allen sechs Nominierten an einem Tisch. Über das, was man so braucht in diesen zähen, manchmal deprimierenden, aber eben auch notwendigen, sinnvollen und enthusiasmierenden Prozessen. Über die gemeinsamen Werte, über die politischen Differenzen, über den solidarischen flow.

Wir machen das live und in Farbe und mit Videoübertragung (für alle, die zu Hause bleiben wollen oder müssen) im Festsaal Kreuzberg am 16. September, im Anschluss an die Genossenschaftsversammlung der taz in Berlin. Ernst und lustig, schön und ergreifend, wie es eben kommt und ist.

Und, jetzt schon ist klar: Lützerath wird dabei sein, nicht nur als Thema, nicht nur als Mahnung, sondern auch als Kraft. Wegen der unter- und der überirdischen Strukturen. Wir freuen uns im 15. Jahr der Panter Stiftung über Eure Beteiligung und Unterstützung, Eure Aufmerksamkeit und Begeisterung. Und auf die nächste Runde, am 16. September.