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taz-Gespräch über Feminismus"Wir brauchen einen Arschtritt"

Frauenministerin Kristina Köhler (32) hat schon mit 18 gesagt: Sie wird nie Feministin! Spricht sie damit für eine Generation? Drei Frauen um die 30 debattieren über die Frauenpolitik der Zukunft.

Dorothee Bär, Katrin Rönicke und Katja Dörner (von links). Bild: anja weber

taz: Frau Rönicke, Sie erwarten in Kürze Ihr zweites Kind. Würden Sie wegen des Betreuungsgeldes zu Hause bleiben?

Katrin Rönicke: Auf keinen Fall, mich hält ja nicht einmal das Elterngeld zu Hause. Das Betreuungsgeld funktioniert doch nur, wenn der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz realisiert ist.

Katja Dörner: Wir müssen in Kitas investieren, in mehr Plätze und in die Qualität. Und keineswegs 1,5 Milliarden Euro jährlich für das Betreuungsgeld rauswerfen.

Katrin Rönicke: Außerdem empfinde ich es als Ablasshandel: Geben wir den Eltern einfach mal Geld dafür, dass wir es überhaupt nicht auf die Reihe kriegen, ausreichend Kita-Plätze zu schaffen.

Dorothee Bär: Hier läuft die Diskussion in eine falsche Richtung. Die Hauptverantwortung für die Kinder liegt immer noch bei den Eltern. Selbst wenn sie ihre Kinder stundenweise von anderen Personen betreuen lassen. Mit dem Betreuungsgeld erkennen wir die Erziehungsleistung von Eltern an.

Rönicke: Die Anerkennung ist auch wichtig. Aber ich wünsche sie mir anders. Dass zum Beispiel mein Mann in seiner Firma sagen darf, ohne diskriminiert zu werden: Wegen meiner Familie möchte ich künftig weniger arbeiten. Das muss Normalität werden. Dafür brauchen wir Gesetze.

Bär: Aber da haben wir doch schon viel getan. Wir haben die Vätermonate und das Elterngeld eingeführt, jetzt soll es das Teilelterngeld geben, das es Müttern und Vätern erlaubt, während des Elternurlaubes Teilzeit zu arbeiten und dadurch die Elternzeit zu verlängern.

Rönicke: Aber wenn die Vätermonate vorbei sind, steht der Mann wieder unter dem Druck des Normarbeiterverhältnisses, dann muss er - wie vor den Vätermonaten - wieder 60 Stunden in der Woche arbeiten. Von den Maskulisten …

der Gegenbewegung zum Feminismus …

… hören wir immer wieder das Argument: Was wollt ihr Frauen denn, die Männer machen ja auch die meisten Überstunden. Das ist doch verquer. Wir wollen, dass Männer weniger Überstunden machen müssen. Und dass die Frauen nicht nur Teilzeit arbeiten.

Bär: Bei dieser Diskussion wird auch eine ganz wichtige Frage vergessen: Was ist am besten für mein Kind? Heute ist nicht mehr eindeutig klar, dass Eltern die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder sind.

Rönicke: Das bleiben sie ja auch. Aber neurologische Untersuchungen belegen ebenso, dass es völlig egal ist, wo und von wem das Kind betreut wird, Hauptsache, die Bindung zur Betreuungsperson ist gut. Wir müssen von diesem Muttermythos wegkommen.

Bär: Warum ist Mutterliebe ein Mythos?

Rönicke: Die Liebe der Mutter im Vergleich zur Liebe anderer Menschen gegenüber dem Kind wird idealisiert und überhöht.

Da gäbe es ja zum Beispiel noch die Vaterliebe. 20 Prozent der Väter nehmen die zwei Vätermonate. Reicht das?

Rönicke: Prinzipiell ist es gut, dass Väter in die Kinderbetreuung hineinschnuppern können. Aber was passiert danach? Dann sind wir wieder bei der Frage von Vereinbarkeit von Familie und Beruf, es muss eine Debatte geben über eine gerechte Arbeitsorganisation.

Kümmern Sie sich als Regierungspartei darum, Frau Bär?

Bär: Natürlich. Wir nennen das flexible Arbeitszeitmodelle. Die sind vor allem wichtig für die Phasen der Familiengründung. Und sogar manche Männer, die die Vätermonate genommen haben, arbeiten danach verkürzt weiter.

Dann brauchen wir also doch keine Männerpolitik, obwohl die im Koalitionsvertrag steht?

Bär: Doch, schließlich sind jahrelang Mädchen und Frauen gefördert worden. Jetzt haben die Jungs Nachholbedarf. Viele Jungen haben in ihren ersten Lebensjahren nur mit Frauen zu tun. Beispielsweise treffen Jungen, die bei Alleinerziehenden groß werden, oft erst in der fünften Klasse auf die erste männliche Bezugsperson.

Männer werden nicht Erzieher, weil der Beruf schlecht bezahlt ist. Wollen Sie das ändern?

Bär: Wir haben das noch nicht in einen Gesetzestext gegossen. Aber der Wille zur Änderung ist da.

Kristina Köhler, unsere neue Frauen- und Familienministerin, will Jungenpolitik in den Mittelpunkt rücken. Damit hat sie den Zuspruch von Männerorganisationen sicher. Aber viele Verbände agieren stark gegen Frauen. Wollen Sie eine neue Runde im Geschlechterkampf?

Bär: Wenn wir mehr für Jungs tun, helfen wir auch den Frauen.

Dann hätte sich der Feminismus erledigt. Kristina Köhler hat schon mit 18 Jahren kundgetan, nie Feministin werden zu wollen.

Dörner: Ich bin auf jeden Fall Feministin. Feminismus heißt doch schlicht, für die Gleichstellung der Geschlechter zu sein.

Bär: Ich würde nicht sagen, dass ich Feministin bin. Aber im Laufe meines Lebens verstehe ich die Anliegen des Feminismus mehr.

Rönicke: Früher sagte ich lieber Geschlechterdemokratie, den Begriff Feminismus fand ich so abgebrannt. Aber als ich das Buch "Wir Alphamädchen" über den neuen Feminismus gelesen hatte, dachte ich: Ich möchte mich auch in diese Tradition stellen. Auf der ganzen Welt ist das ein eingeführter Begriff, nur die Deutschen haben damit ein Problem.

Bär: Nein, der Feminismus hat ein Problem, und zwar, um mal die PR-Sprache zu verwenden, ein Wording-Problem. Der Begriff ist einfach negativ besetzt. Ich glaube, dass man damit für berechtigte Vorhaben mehr Türen zuschlägt, als man öffnet.

Rönicke: Frau Bär hält es vielleicht eher mit Thea Dorn. Die hat "Die neue F-Klasse" geschrieben, ein tolles feministisches Buch. Aber sie fand auch, dass man den Begriff nicht mehr retten kann. Aber wenn man sich mit der Bandbreite der Bewegung mal beschäftigt hat, dann kann man das nicht mehr so sehen.

Bär: Die Frage ist doch, wie ich in der Politik etwas verändern kann. Es ist doch viel effektiver, mit neuen Begriffen die Ziele, die einem wirklich wichtig sind, durchzusetzen, als seine Energie damit zu verschwenden, einen hochgradig negativ besetzten Begriff retten zu wollen.

Welche neuen Begriffe würden Sie vorschlagen?

Bär: Frauenpolitik.

Dörner: Das ist ja so neu nicht. Wenn man sich vom Feminismus so distanziert, wertet man auch die Leistungen früherer Frauengenerationen ab. Das schwächt einen doch. Ich habe im Wahlkampf eine Veranstaltung "Feminismus 2.0" gemacht. Erst haben viele über den Titel gestöhnt, aber die Veranstaltung war gut besucht. Und hinterher hat einer der schärfsten Kritiker gesagt: Wenn das Feminismus ist, dann bin ich auch Feminist.

Frau Bär, die Opposition will eine Quote für Aufsichtsräte, was will die Union?

Bär: Ich bin grundsätzlich gegen solche Quoten. Frauen in verantwortlicher Position werden sowieso schon als Quotenfrauen betrachtet, auch wenn es gar keine Quoten gibt. Das muss man nicht noch fördern.

Dann kann man ja gleich welche einführen, oder?

Bär: Ich bin froh, dass es bei uns nie eine Quote gab. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man manchmal mit leichtem Druck nachhelfen kann. Das hat man ja bei den Vätermonaten gesehen.

Rönicke: Trotzdem sind die Chancen für Frauen einfach viel schlechter. Das fängt schon bei der Erziehung an. Wer dazu erzogen wird, lieb und nett zu sein, der kann sich später eben nicht so gut durchsetzen. Die Quote dient doch auch als Arschtritt, an diesen Verhältnissen etwas zu ändern.

Dörner: Ich glaube nicht, dass die Quote eine Bürde ist. Die alten Rollenbilder sind doch einfach noch da. Und Studien zeigen doch, dass Firmen davon profitieren, wenn sie Quoten haben und Vielfalt zulassen.

Bär: Das mit dem - wie Sie sagen - Arschtritt sehe ich anders. Es gibt nun mal zwei unterschiedliche Geschlechter. Eine aktuelle wissenschaftliche Studie zeigt gerade, dass Frauen, die wie Männer auftreten, eher keinen Erfolg haben. Es kann nicht auf eine Gleichmacherei herauslaufen.

Dörner: Es geht doch nicht um Gleichmacherei!

Rönicke: Es geht um Stereotype.

Bär: Es wird die biologischen Unterschiede immer geben!

Rönicke: Das menschliche Gehirn ist aber sehr plastisch, die Umgebung hat großen Einfluss darauf, wie männlich oder weiblich es sich entwickelt. Ich will auch nichts künstlich gleich machen, aber im Moment werden wir doch zwanghaft ungleich gemacht.

Wenn sie sich weiblich verhalten, haben Frauen keinen Erfolg. Wenn sie sich männlich verhalten, auch nicht. Und nun?

Rönicke: Aber wenn Männer sich weiblicher verhalten, wird das positiv aufgenommen. Was Frauen auch machen, sie werden auf jeden Fall abgewertet.

Bär: Man muss als Frau halt einfach authentisch sein und nicht der bessere Mann.

Rönicke: Wir müssen von dem ganzen Männer- und Frauen-Klischeedenken weg. Irgendwann muss man fragen: Was ist das für ein Mensch? Passt dieser Mensch in unser Team?

Haben Sie selbst erlebt, dass Klischeefallen zuschnappen?

Bär: Ich bemerke eher Gedankenlosigkeit. Da werden Aufgaben untereinander verteilt, und dass da keine Frau dabei ist, fällt gar nicht auf. Hinterher heißt es dann, warum hat da niemand aufgepasst?

Dörner: Die Menschen ziehen eher Leute nach, die wie sie selbst sind. Dieser unbewusste Mechanismus greift sogar bei den Grünen, obwohl wir eine Quote haben.

Bär: Das Standing eines Alphatiers wie Joschka Fischer ist aber doch anders als etwa das von Claudia Roth. Das männliche Alphatierverhalten ist in jeder Fraktion da. Frauen haben zum Beispiel schon allein die leisere Stimme.

Rönicke: Klischees sind doch dafür da, gebrochen zu werden. Man redet vielleicht mit einer leiseren Stimme, aber man hat trotzdem etwas zu sagen. Dann ist diese Verbindung von männlich = wichtig schon mal gekappt.

Dörner: Man muss es bewusst machen. Zum Beispiel an der Sprache. Darüber erschließt man sich nun mal die Welt. Wenn im Sprachgebrauch immer nur die Männer vorkommen, dann setzt sich das fest. Da waren wir schon mal weiter.

Bär: Das ist nun wirklich nicht das große Problem. Ich war da nie so fanatisch, was die Begrifflichkeit betrifft. Besonders schlimm finde ich das große I. Das ärgert mich total. Neulich wurde ich sogar Gästin genannt.

Sie akzeptieren die Verhältnisse so, wie sie sind?

Bär: Nein, aber es stört mich persönlich, wenn die Sprache so verhunzt wird.

Um Klischees und Vorurteile zu erkennen und um die Ungerechtigkeiten, die daraus entstehen, abzubauen, wurde die Idee vom Gender-Mainstreaming erfunden. Seit 1999 ist das sogar offizielle Bundespolitik. Warum hört man denn davon heute nichts mehr?

Bär: Auch dieser Begriff ist furchtbar, er lässt die Menschen kalt, weil sie ihn nicht verstehen. Aber das Thema ist keineswegs vom Tisch.

Dörner: Gender-Mainstreaming ist der absolut richtige Ansatz: Welche Auswirkungen hat unsere Politik eigentlich auf Männer und Frauen? Das ist das Zukunftsthema. Allerdings wird Gender-Mainstreaming systematisch lächerlich gemacht. Ein Wochenmagazin hat es erst kürzlich über drei Seiten hinweg nur mit Lächerlichkeiten wie "geschlechtergerechte Waldspaziergänge", für die Geld herausgeworfen würde, in Verbindung gebracht. Das war nicht nur verzerrt, sondern sachlich auch noch falsch. Die Männer sollen befürchten, ihnen würde durch die Hintertür etwas weggenommen. Dabei ist es zum Beispiel in der Medizin lebensrettend, wenn man beachtet, dass Frauen und Männer manchmal unterschiedliche Medikamente brauchen. Im Moment wird das Gendern in den Ministerien nur simuliert. Gesetze sind geschlechtsneutral formuliert. Da aber die Gesellschaft nicht geschlechtsneutral ist, wurden Frauen beispielsweise durch die Hartz-IV-Gesetze benachteiligt.

Rönicke: Vielleicht sollte die Regierung mal zum Gendertraining geschickt werden.

Wann haben Sie persönlich denn Ihren letzten Geschlechterkonflikt erlebt?

Bär: Gestern, in einer Sitzung, in der darüber gesprochen wurde, dass Frauen in einer konkreten Sache unterstützt werden sollten. Dann kam einer dieser Männersprüche, die in solchen Situationen immer zu erwarten sind: Schon wieder Frauenförderung? Wir haben doch schon eine Bundeskanzlerin.

Rönicke: In einem meiner letzten Blogs habe ich die Maskulistenbewegung ins Visier genommen. Der Text wurde im Netz stark kommentiert: Wir werden es euch Feministinnen schon zeigen, wir werden immer mächtiger. Von dieser Front haben wir in nächster Zeit sicher einiges zu erwarten.

Dörner: Ich machs mal privat. Meine Freundinnen und ich erleben immer wieder, dass auch von emanzipierten Müttern erzogene Partner und Ehemänner keine Fans sind von Haushaltspflichten. Da wirken alte Rollenbilder nach und wir müssen jeden Tag daran arbeiten.

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25 Kommentare

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  • J
    Jenny

    Ihren Kommentar hier Eins möchte ich gerne noch ergänzen. Auch in dem Punkt "Wehrpflicht" kann ich verstehen, warum Männer sich diskrminiert fühlen. Frauen wollen Gleichberechtigung. Doch Gleichberechtigung bedeutet nun mal nicht, dass man nur in den Genuß von Vorteilen kommt, wie z.B. in den Genuß von Führerpositionen, sondern auch Pflichten hat und dass dass man auch Dinge tun muss, die keinen Spaß bereiten (Männer haben diese Dinge ja nun auch Jahrhundertelang verrichtet). Doch die Forderungen der Frauen beschränken sich ausschließlich auf Dinge, die ihnen Vorteile bringen. Wenn Gleichberechtigung, dann bitte auch richtig: Wehrpflicht für Frauen, Anpassung des Rentenalters der Frauen an das der Männer, Jobs bei der Müllabfuhr, in der Kanalreinigung, als Bombenentschärfer usw. usw. für Frauen. Doch dagegen wehren sich jene Frauen, die für Gleichberechtigung kämpfen, sowas ist dann doch wieder Männersache. Sie wollen nur das durchgesetzt sehen, was ihnen zu Macht verhilft, ihnen Spaß macht, ihnen in irgendeiner Weise Vorteile verschafft; die Drecksarbeit können Männer (weiter) machen. Dass sich Männer da diskrimiert fühlen, wenn sie sehen, dass Frauen der Zugang zu lukrativen Postionen usw. eröffnet wird und sie von den unangenehmen Dingen des Lebens verschont bleiben, ist für mich mehr als verständlich. Das ist keine Gleichberechtigung, sondern eine Bevorteilung des weiblichen Geschlechts und eine Benachteiligung des männlichen Geschlechts.eingeben

  • I
    IhrKotztMichAn

    Feminismuss im Dienste des Kapitalismus. Rosinenrauspicken trifft es da schon ganz gut!

    Konsumiert ruhig schön weiter liebe Frauen...damit rettet ihr bestimmt unseren Planeten!

    Und nicht vergessen, bloss nicht die richtigen fragen stellen und schön eindimensional bleiben! Selbstunterdrücker/innen!!

  • S
    Susanna

    @steff:

    mag sein, dass frau bär als einzige in dieser runde fragt, was am besten für ihr kind ist, da draußen in der welt fragen dass alle ständig und es scheint total egal zu sein, wie es der mutter dabei geht.

    ich, die selber von einer großgezogen wurde, die sich systematisch selbst vernachlässigt hat, bis sie wegen ihrer depressionen in therapeutische behandlung kam (großer spaß für ein kind im grundschulalter, ich kann ihnen sagen!), kann nur immer und immer wieder sagen: kinder sind glücklich, wenn ihre eltern ein erfülltes und glückliches leben führen.

    dieses aufopfern und immer zuerst fragen, was das beste fürs kind ist, verschiebt und verzerrt die realitäten der eltern in eine welt von gestern, in der kinder mit aufgeladenen schuldgefühlen wieder gut zu machen hatten, was ihre mütter wegen ihnen nicht ausleben durften.

    na, dann viel spaß allen, die daran noch festhalten. oder am besten noch daran glauben, dass eine echte mutter gar nichts hat, was sie ausleben möchte.

     

    und @docBenway:

    sie spielen dieses spieglein-spieglein-an-der-wand-spiel, wer ist die beste oder einzig richtige feministin im land, was schonmal echt total beknackt ist und dann noch so formuliert, dass ich ihrem text überhaupt nicht folgen konnte. etwas diffus.

  • D
    DocBenway

    Hallo? Frau Rönicke? Sind wir hier bei "Wünsch Dir was?" ? Steht man/frau plötzlich in einer Tradition, in dem man sich da hin halluziniert, bzw. weil man ein Buch gelesen hat? Ich glaub, ich bin ein Elbe. Für "Feministin2.0" Dörner wiederum ist feministisch, was gut für die Firma ist oder die Diskriminierungen stoppt, die ihr Gatte so erleiden muß. Nein, über ein Verständnis von Feminismus verfügen alle drei Befragten so wenig wie Thea Dorn, wohl aber über das Talent unfreiwillig zu erheitern. Frau Bär atmet den Zeitgeist aus: Frauen sollten sich gefälligst wie Frauen verhalten. Dafür gibt´s Applaus im Publikum, also hier, wo Mann sich einig ist, daß Mann sich dringend um sich selbst kümmern sollte. Und zum Thema Frau - witzig witzig - am besten wen fragt: korrekt, den Mann. Denn das einzige, was die faulen Weiber noch machen, ist Rosinen picken und nebenher den männlichen Nachwuchs aufweichen, also entmännlichen, weshalb das Problem Frau ja auch mit der Zeit exponentiell größer wird. Und so überlegt schon heute mancher ganze Kerl, ob er sich überhaupt eine halten soll, stimmt´s, Herr L.?

  • N
    Nadine

    Ihr Deutschen (nun ja, nicht alle natürlich) habt echt ein Problem: Schon mal einen Hort von innen gesehen? Kinder "verschimmeln" (kommentar von der blicker) nicht da drin - Klischees über Klischees, im Interview und in den Kommentaren. Verfahrene Positionen. Aber klar, ist ja auch ein super komplexes Thema.

    1) Horte allein genügen natürlich nicht, es sollten schon gute Horte (gutes Essen, genügend Platz, Frischluftbereich, .....) sein. Und zwar bundesweit und jeder Hort!

    2) Erzieher/innen brauchen eine sehr gute pädagogische Ausbildung, also ein Studium und dementsprechende Bezahlung um auch wirklich ERZIEHUNG von Kindern zu AUTONOMEN Menschen zu gewährleisten (welche idealerweise im Kindergarten und in der Schule weitergeführt wird, was ja auch nicht der Fall ist).

    3) Arbeitszeiten sind zu respektieren, Überstunden ganz allgemein (also bei Frauen und Männern) müssen die Ausnahme sein - dann hat man auch Zeit für die Familie.

    4) Flexible Arbeitszeitmodelle müssen die Regel werden.

    5) Abwesenheit vom Beruf aufgrund Erziehungszeiten uä darf niemanden in seiner ursprünglichen Position Schaden zufügen: bei sehr langer Abwesenheit/sich schnell entwickelnden Berufen ist es aber in Interesse von Arbeitgeber und -nehmer auf der Höhe des Berufes zu bleiben: sprich email-Kontakt wird gehalten, ab und an Austausch/Meetingteilnahmen uä...

    6) die extrem unterschiedlichen Bedürfnisse von Stadt und Land, Grossstadt und Kleinstadt, von Problembezirk und Luxusmeile sind zu beachten...

    7) es gibt da noch etliche Unterpunkte -> Fazit ist: dies ist ein allgemeingesellschaftlich eingreifendes Thema das nicht nur eine sog. Familienministerin etwas angeht. In dieser Diskussion geht es darum, welche Gesellschaft wir aufbauen wollen, welche Werte (ach ja, auch so eine schwierige Diskussion!) wir brauchen und etablieren können, welche ZUKUNFT WIR UNS ZU GEBEN FÄHIG SIND!

     

    So, meine Kinder brauchen ihre Milch.

    Dann gehts ins Bett und morgen früh um sieben raus. dann wird gearbeitet und die Kinder gehen in den Hort. Halbtags versteht sich solange sie so klein sind..ab der ersten Klasse geht der Unterricht (inklusive Sport, Musik, Sprachenunterricht, Malen, Tanz, Hausaufgaben, Spielplatz...) dann eh bis 15h30, dann kann man auch länger mal im Büro bleiben. Es gibt mehrere Länder in Europa, da kann man sich auch was abgucken...

    Man muss nur wollen!

  • DP
    Die Putze

    "Das bisschen Haushalt macht sich von allein - sagt mein Mann", heißt es in einem alten deutschen Schlager. Vielleicht entscheidet sich alles zwischen Mann und Frau daran, wer den privaten Haushalt schmeisst. - Vielleicht gibt es deshalb so viele Singles. Dann müssen sich Männer und Frauen nicht über das Einkaufen, Kochen, Abwaschen, Wäsche machen, usw. in den eigenen vier Wänden einigen...

  • S
    steff

    Ein sehr aufschlussreiches Gespräch.

     

    Frau Bär, sie haben Mut! Und als einzige ein differenziertes Bild. Vielen Dank! Sie fragen als einzige nach dem, was das beste für das Kind ist.

     

    Frau Rönicke, Sie kennen den Zukunftsroman, in dem alle Mitglieder der Gesellschaft ein Schauer des Ekels überläuft, wenn sie das Wort "Mutter" hören? Es handelt sich um "Brave New World" von Aldous Huxley. Lohnt sich zu lesen. Sind wir bald so weit?

     

    Frau Dörner, tja, was soll man dazu sagen? Viel zu viel Ideologie, viel zu viel Sozio-Technologie, viel zu wenig Wirklichkeit. Und wenn Sie Gender-Mainstreaming für das Zukunftsthema halten, dann können wir gleich zu machen. Gender-Mainstreaming ist die Schlinge um unseren Hals. Um den Hals von Männern, Frauen und Kindern.

  • LL
    L. Luthar

    @ Momo

     

    "Glauben Sie denn wirklich, dass die Zerüttung einer Beziehung durch eine Rechtspraxis herbeigeführt werden kann?"

     

    Tja, viele Frauen sind nunmal so. VERSTEHEN Sie denn einfach nicht, dass es so IST?

     

    "Leiten Sie daraus den Anspruch ab, Frauen an sich zu ketten, zu entrechten und sie zum Besitz zu erklären?"

     

    Herrlich, diese feministische Demagogie :-) Ich gehe also davon aus, dass Sie beanspruchen

    1. als Frau in familiär-sozialer Beliebigkeit zu agieren,

    2. Rechte nur dort zu fordern, wo Sie ihnen wirtschaftliche Vorteile bringen und

    3. Ehen bereits im Standesamt ungestraft mit einer Lüge beginnen zu dürfen?

     

    "Zeigt sich hierin nicht eine gewisse Respektlosigkeit?"

     

    Ja, Ihre, vor der Familie. Sie verwechseln "Freiheit" mit völliger Unverbindlichkeit und Beliebigkeit.

     

    "Ist aber nicht gerade gegenseitiger Respekt die Grundvoraussetzung für eine funktionierende Beziehung und die Erziehungsgrundlage überhaupt?"

     

    Ja, eben.

     

    "Sollen der Gerechtigkeit wegen also Frauen 6 Jahre früher sterben?"

     

    Nein, Sie sollen nur das Rosinenpicken und das Jammern lassen.

     

    "Zu den nicht erwirtschafteten Beiträgen der Frauen

    auch noch eine Frage:

    Wohin könnten Sie sich ihre Beitäge stecken, wenn all diese Niedrigrentnerinnen keine Kinder geboren und aufgezogen hätten?"

     

    Ihrem Selbstverständnis nach sicher in die Taschen von irgendwelchen Frauen. Hauptsache Frauen.

     

    "Zeigen nicht gerade die Höhe der Sozialleistungen, in welcher Armut vor allem Mütter hier leben?"

     

    Nein, sie zeigen, dass Mütter sich wirtschaftlich zu wenig engagieren und den bequemen Weg über den Empfang von Sozialleistungen wählen. Armut ist übrigens nicht ALG II oder Sozialhilfe, Armut ist Haiti.

  • M
    Momo

    @L. Luthar

     

    Vielen Dank für Ihr großmütiges Angebot.

     

    "Die Alleinerziehenden und die daraus resultierende Kinderarmut entsteht dadurch, dass unsere Rechtspraxis Frauen ermutigt, Familien zu zerstören (Väter zu entsorgen)."

     

    Glauben Sie denn wirklich, dass die Zerüttung einer Beziehung durch eine Rechtspraxis herbeigeführt werden kann ?

    Leiten Sie daraus den Anspruch ab, Frauen an sich zu ketten, zu entrechten und sie zum Besitz zu erklären ?

    Zeigt sich hierin nicht eine gewisse Respektlosigkeit ?

    Ist aber nicht gerade gegenseitiger Respekt die Grundvoraussetzung für eine funktionierende Beziehung und die Erziehungsgrundlage überhaupt ?

     

    zweites Zitat :

    Die Armen alten Frauen gibt es deshalb, weil Frauen sich im Leben mehr schonen als Männer, dadurch sechs Jahre älter werden als Männer, nur wenige Beiträge erwirtschaftet haben, aber nahezu zwei Drittel aller Sozialleistungen in Anspruch nehmen.

     

    Sollen der Gerechtigkeit wegen also Frauen 6 Jahre früher sterben ?

     

    wer allerdings eine eine solche Lebenseinstellung hat:

     

    "Sie (die Frauen) sind deswegen chronisch unterrepräsentiert, weil Sie im Wettbewerb nicht bestehen."

     

    Entsorgt sich im Alter wettbewerbsgerecht lieber etwas früher.

     

    Zu den nicht erwirtschafteten Beiträgen der Frauen

    auch noch eine Frage:

     

    Wohin könnten Sie sich ihre Beitäge stecken, wenn all diese Niedrigrentnerinnen keine Kinder geboren und aufgezogen hätten ?

     

    Zu den Sozialleistungen

     

    Zeigen nicht gerade die Höhe der Sozialleistungen, in welcher Armut vor allem Mütter hier leben ?

    Armut ist weiblich, mütterlich und wächst.

  • LL
    L. Luthar

    @Momo

     

    "Frage: warum aber gibt es immer mehr Kinderarmut, arme Alleinerziehende, Aufstockerfamilien und arme alte Frauen?"

     

    Die Alleinerziehenden und die daraus resultierende Kinderarmut entsteht dadurch, dass unsere Rechtspraxis Frauen ermutigt, Familien zu zerstören (Väter zu entsorgen). Die Armen alten Frauen gibt es deshalb, weil Frauen sich im Leben mehr schonen als Männer, dadurch sechs Jahre älter werden als Männer, nur wenige Beiträge erwirtschaftet haben, aber nahezu zwei Drittel aller Sozialleistungen in Anspruch nehmen. Fragen Sie ruhig, wenn Sie etwas nicht verstehen.

     

    @ Carina

     

    "Solange Frauen in den meisten Berufen und Strukturen, außer den schlecht bezahlten, chronisch unterrepräsentiert sind, und dies sich mit steigender Hierarchieebene noch verstärkt..."

     

    Sie sind deswegen chronisch unterrepräsentiert, weil Sie im Wettbewerb nicht bestehen. Der Unterschied zwischen Ihnen und mir ist: Sie werden gepampert, ich werde geschliffen, damit sind Sie weich und ich hart. Sie haben keine Chance gegen mich. Und Sie WOLLEN mich auch so! Oder haben Sie schon einmal erwogen, mit einem Straßenkehrer eine Familie zu gründen?

     

    Eben.

  • M
    Momo

    Danke liebe Anke für die insperierenden Gedanken über Arschtritte und Arschtrittgeberinnen.

     

    Sie nennen sich Feministinnen und glauben vielleicht wirklich sie würden feministische Ansichten vertreten.

     

    Feminismus aber immer eng mit der sozialen Frage verbunden und daher links.

     

    Die soziale Lage der Frauen scheint für die Gesprächsteilnehmer mit Elternzeit, Vätermonaten und Kita-Plätzen erledigt zu sein.

     

    Verkürzung und ständige Wiederholung der gleichen regierungskonformen Parolen sorgen dafür, dass tatsächlich der Eindruck entseht, als sei die Emanzipation der Frauen gelungen. Die Frau selbst stünde sich nur entgegen.

     

    Frage : warum aber gibt es immer mehr Kinderarmut, arme Alleinerziehende, Aufstockerfamilien und arme alte Frauen ? Gerade auch im Osten mit seinem doch sehr großen Betreuungsangebot ?

     

    Es wird suggeriert, dass alle Frauen, wenn sie nur den nötigen Arschtritt bekämen, ihren Hintern hochstemmen würden und selbstbestimmt leben könnten.

     

    Erinnert nicht zufällig an das zynische Fördern und Fordern unter Harz4.

     

    Emanzipation durch Befreiung von sozialer Wohltaten.

     

    Entsolidarisierung um Eigenständigkeit zu erlangen.

    Nein, keine Kindergelderhöhung für Aufstocker, kein Betreuungsgeld für junge sozialschwache Familien.

     

    Hinderliches wie Gefühle werden zum Mythos erklärt.

    Mutterliebe ?????

     

    Erinnert an die Erziehungsideale der Nazi-Zeit.

     

    Befreiung heißt sich dem ökonomischen Zeitgeist zu verpflichten.

     

    Sozial ist was Arbeit schafft.

     

    Und das mitten in der größten kaitalistischen Krise, die Frauen immer mehr in sklavenartige Beschäftigungsverhältnisse zwingt und die Bedürfigskeitsprostitution junger Mütter steigen läßt.

     

    Thea Dorn, die sozialeugenisierende slotternde Vordenkerin der Alphamädchen wird als Heroin des neuen Feminismus gefeiert.

     

    Aber bitte, dies ist kein Feminismus, dies ist Entsolidarisierung und Aufspaltung der Gesellschaft.

     

    dazu Frida Haug

    http://www.linksnet.de/de/artikel/24766

     

    und ein Text über die soziale Lage der Frauen in der Krise

     

    http://www.exit-online.org/textanz1.php?tabelle=schwerpunkte&index=3&posnr=168&backtext1=text1.php

     

     

    Nein, diese Pseudofeministinnen sind längst schon gut satuiert in ihrer schönen neuen Welt angekommen und sie benutzen billige Putzfrauen, Kindermädchen und polnische Pflegekräfte für sich und ihre Angehörigen.

     

    Die Männerbeteiligung an der Pflege ist nur ein trojanisches Pferd im Kampf um die Pfründe der Bessergestellten.

  • B
    Brandenburg

    Es ist schon grotesk, was für Frauen sich heute alles Feministinnen nennen und womit sie das begründen ("MädchenMANNSCHaFT!"). So viel leere-Hülsen-Klischee-Gelaber aus "plastischen Gehirnen", "Neurologische Studien haben ergeben...", "Mutterliebe wird überhöht", "völlig egal wer und wo auf ein Kind aufpasst", auf einmal habe ich selten erlebt. Das war dreimal Fremdschämen.

    Wo hat die taz nur diese Gestalten aufgetrieben?

  • C
    Comment

    Ja, die schönste fünfte Jahreszeit! Und nie war das Bühnenprogramm so erheiternd. Ich freue mich, dass ich das Skript vorab lesen durfte. Bitte nennt mir noch den Sendetermin, denn das will ich unbedingt live und in Farbe sehen, wenn ihr dieses Stück zum Besten gebt.

     

    Frau Dörner meint an der Sprachlichakrobatik muss noch gefeilt werden.

    Frau Rönicke macht´s aber schon vor, wenn sie irgendwo eine Maskulistenbewegung ausmacht. Grandios! Applaus!

     

    "Wann haben Sie persönlich denn Ihren letzten Geschlechterkonflikt erlebt?"

    Hier und jetzt, Frau Schmollack und Frau Oestreich. Von Ihnen selbst initiiert und nicht mal selbst bemerkt. Köstlich, wie die berühmte Nudel im Gesicht von Loriot!

     

    Wie immer,

     

    mit den freundlichsten Grüßen, die zu übersenden mir möglich sind

  • G
    Goofos

    Huhu Katrin,

     

    von uns Maskulisten hörst du sicherlich nur das Argument, dass Frauen weniger Überstunden machen und öfter in Teilzeit arbeiten im Kontext mit der "Frauen verdienen immernoch 23% weniger als Männer" Phrase. Im Kontext Familie hörst du eher das Argument, dass im Normalfall der Mann mehr verdient als die Frau, die sich in der Regel nunmal besserverdienende Männer sucht, und deshalb wahrscheinlicher der Mann als Ernährer funktionieren muss.

     

    Was ich mich aber auch mal wieder fragen muss, für was überhaupt noch Kinder in die Welt setzen? Läuft es letztendlich darauf hinaus, dass beide Elternteile arbeiten müssen, das Kind in der Kita abgesetzt wird und es eine innigere Beziehung zur Betreuungsperson aufbauen kann, ist das Kind wohl nur noch ein Prestige-Objekt. "Schau mal ich hab ein Kind!" das mich mit Vornamen anspricht.

     

    Ich denke der Ausbau von Kita's ist wohl eher nur ein Teilzielchen für Eltern die tatsächlich beide Arbeitsgeil sind. Die breite Masse kann sich aber bestimmt auch etwas Besseres vorstellen als sich dumm und dämlich zu arbeiten.

  • J
    Judith

    Wie kann man ein Interview zum Thema Feminismus in Deutschland führen und nicht mit einem Wort auf einen immer wichtigeren Teil der deutschen Gesellschaft, nämlich den Islam zu sprechen kommen.

     

    Frauenquote im Aufsichtsrat, Vätermonate, alles schön und gut und hundertmal besprochen. Was ist mit den Mädchen, denen ihre Väter verbieten, an Klassenfahrten oder am Schwimmunterricht teilzunehmen? Was ist mit den Frauen, die sich aufgrund des von ihrer "Community" ausgehenden sozialen Drucks gezwungen sehen, Teile ihres Körpers verhüllende Kleidungsstücke zu tragen?

     

    Hier wird über Frauenrechte und Feminismus geredet, als hätten wir 1987! Armselig, taz.

  • FM
    Frank Martischewski

    Was helfen Gesetze gegen Mobbing und finanzielle Erpressung? Der Mensch muss selbst befähigt sein, für sich den besten Weg zu finden. Der findet sich im Gesetzes- und Pragraphendschungel recht schwierig.

    Wir brauchen einfach mal die bedingungslose Anerkennung jeder Arbeit - erst recht der häuslichen. Dann hat der Mann vielleicht auch mal Lust, trotz Versorgermythos, die Sache in die Hand zu nehmen. Und damit das geht, brauchen wir eine bedingungsloses Grundsicherung. Jede andere Diskussion geht an der Sache vorbei und ist ideologischer Quatsch.

    "Komm ich helfe Dir" - sagte der Affe und setzte den Fisch auf den Baum. Jeder soll selbst wissen dürfen, was gut für ihn ist.

  • C
    Carina

    Solange Frauen in den meisten Berufen und Strukturen, außer den schlecht bezahlten, chronisch unterrepräsentiert sind, und dies sich mit steigender Hierarchieebene noch verstärkt, ist der Kommentar von "Witzig" wohl eher nicht zum Lachen. Vielmehr zeigt er die mangelhafte gesellschaftliche Akzeptanz von so wichtigen Themen wie Gleichstellung. Solche Quoten sind in der Regel ja auch als "Geschlechterquoten" ausgelegt, die dem jeweils benachteiligten Geschlecht zugute kommen soll, um so für echte Ausgewogenheit zu sorgen. Dass diese meist für die Frauen greift, zeigt also ihre Notwendigkeit und den realen Grad der Benachteiligung.

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    Leider ist es neurologisch so, dass Frauen sehr viel mehr depressiv sind als Männer. Hier würde ich, auch um die in der Tat formidable Plastizität des Gehirns voll auszunutzen, doch verstärkt zu Abhilfe in Form von Yogaübungen raten. Das ist ernster, als es sich so liest. Das Yoga ist in der Praxis nämlich als Kursteilnehmer fest in Frauenhand. Obwohl Frauen also von psychischen Plagen sehr betroffen sind, existentiell im Innersten ihrer heiligen[unironisch] Gefühlswelt, ist die Effektivität der Ausnutzung dieser Techniken zur Abhilfe extrem gering. Der Effekt ist eine chemische Psychopharmakampsychiatrie, die mittlerweile ungestört mit richtig BIG Industrie, Ausbildungs, Professions-, Versicherungs- und Ständeinteressen eine starke "Selbstsetzungkraft" oder "Autopoeisis" durch extrem "Veralltäglichung" erreicht hat.

     

    So, als ob man in der Elektrik nur betriebe, was man mit Batterien machen kann. Und sich beim Waschen am Fluss über die Wunden, zugezogen beim Hingehen, aufregen muss. Und natürlich, darüber, dass der Mann das nicht macht.

    Nietzsche beschwerte sich auch schon, dass das Hausfrauentum seltsamerweise keine Ernährungswissenschaft hervorgebracht hat.

    Die Arbeistmarkt- und ökonomischen Probleme werden leider durch eine zusätzliche Mann/Frau Dichotomie noch mehr auf die Einzelperson zurückgeworfen.

    Unter konservativen Politiker, leider gehört Herr Fischer mit seinen Freighandelsbekenntnissen auch dazu, leiden wir weiblich mit den Härten Thatcher,

    Rice und Merkel auch sehr. Die Damen Meir, Ghandi und Bhutto sind eher in der polituschen Mitte zu veriorten.

    Die Hierarchisierung in solche Großen (alpha-Tierchen) Vorsitzenden(INNEN) und Fussvolk, antidemokratisch bis zum geht nicht mehr,

    ist es auch geschlechterübergreifend und wird durch eine zusätzliche Frau/Mann Dichotommie noch schwieriger zu lösen, als die, davon profitieren sowieso schon zulassen.

    Aber sonst ist der Feminimus eine gute Sache. Wegen der Frauwerdung, die wir wegen der Neurlogie der Verbindung und Vereinigung der Ideeninhalte alle, auch die Frauen durchlaufen sollten.

  • L
    Licht

    lol

     

    aber dem satz marke "die mutterrolle wird überbewertet, neurologische untersuchungen haben ergeben..."

     

    habe ich aufgehört diese debatte ernst zu nehmen.

     

    was solche untersuchungen doch nicht alle jahre immer ergeben.....

     

    wie war das mit dem sauren regen?

     

    und wo war die klimaerwärmung, die ja so drastisch zunimmt und unser aller leben bedroht denn diesen winter?

     

    gehen sie doch mal in den norden und starten sie nen aufruf zum kampf gegen die klimaerwärmung.

     

    lol!

     

    einfach nur noch zum totlachen das ganze gesellschaftliche wahnkonstrukt.

  • S
    Steffi

    "Frauenministerin Kristina Köhler (32) ... "

     

    Frauenministerin? Was soll das, bitte? Ist das der Arschtritt?

  • L
    Lulu

    "Die Liebe der Mutter im Vergleich zur Liebe anderer Menschen gegenüber dem Kind wird idealisiert und überhöht."

     

    Das würde ich nicht so drastisch ausdrücken. Natürlich braucht ein Kind mehr Input, als die Mutter alleine bieten könnte, dennoch ist Mutterliebe unentberlich. Irgendwie erinnert mich dieser moderne Umgang mit Kindern, die fast mehr Fremdbetreut werden, als von den eigenen Eltern, an das Bürgertum Anfang des 20. Jahrhunderts. Da hat die Amme alles übernommen, nun machen es Tagesmütter.

     

    Eltern sollten die Freiheit haben, sich für eins der beiden Konzepte (oder einen Mittelweg) zu entscheiden.

     

    Ich finde, nicht der Muttermythos wird überhöht, sondern der Arbeitsmythos.

  • A
    anke

    Ich kann mich irren, aber sollte das Wort Arschtritt nicht auch ein Image-Problem haben?

     

    Es gibt offenbar nicht nur zwei Geschlechter, es gibt wohl vor allem zwei verschiedene Mentalitäten. Die einen sehnen die Arschtritte geradezu herbei, die anderen verbitten sie sich entschieden. (Eine dritte, ziemlich große Gruppe, fürchte ich, gönnt sie zwar allen anderen, verbittet sie aber immerhin sich selbst.) Ich selbst gehöre wohl zur zweiten Kategorie. In sofern finde ich es zwar traurig aber immerhin tolerierbar, wenn Frau Rönicke gern ihren Hintern hoch- bzw. hinhalten möchte. Wenn ihr aber der taz-Überschriften-Fuzzi zu allem Überfluss auch noch ein WIR in den Mund legt, hört der Spaß auf.

  • DB
    der blicker

    das wird mir ja schon nach drei sätzen zu dumm. die argumentationstiefe übersteigt ja selten das niveau dessen was ich jetzt im fernsehn sehen könnte.

     

    gleichberechtigung heisst, dass alle arbeiten?

    und das kind verschimmelt im hort. na super!

    mir scheint das einzige recht was die deutschen verteidigen is das recht auf arbeit.

    wer sich so verhält is wohl zurecht sklave.

     

    es kommt ja nich drauf an wer das kind liebt, hauptsache irgendwer tuts.

    saubere argumentation.

    und die lieben betreuerinen im hort haben garantiert genug liebe für sämtliche 30 kinder in ihrer überfüllten gruppe.

     

    also wenn mittlerweile arbeit als zeichen von freiheit angesehen wird, und kindererziehen der schwarze peter is den man durch die gegend schiebt...

     

    gute nacht.

     

    ich hoffe deutschland verreckt so lang es noch die chance gibt, das halbwegs stilvoll zu tun.

     

    naja. wer seine welt als so klein begreift, dass er freiheit über das recht definiert von daimler oder aeg versklavt zu werden und immer noch nicht sieht dass die feministen schon so gewonnen haben dass die jugendlichen heute sich schon nicht mehr trauen männlich zu sein, der kämpft hoffentlich ewig einen müßigen kampf gegen seine eigenen hirngespinste.

     

    solang man die leute über nichtigkeiten streiten lassen kann und sie sich gegenseitig verurteilen, ist genug zeit für weitere steuererhöhungen, schmiergeldaffären, kriegsverbrechen, etc...

    und falls doch ma jemand guckt einfach kinderporno schreien.

     

    deutschland du kotzt mich an.

  • W
    Witzig

    Zwei Frauen interviewen drei Frauen zu Frauenpolitik.

    Man ist was man bekämpft.Okay Frau ist was sie bekämpft. Schon mal an eine Männerqoute gedacht ;-)

  • E
    Erich

    Ich als Vater hätte kein Problem damit, mehr Zeit für den Junior zu haben. Da finde ich doch praktisch, unsere Mädels für den Kampf um mehr Familie an die Front zu schicken. Nein besser: sie stürmen selber an die Front.

     

    Danke dafür.