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taz FUTURZWEIWas machen wir gut, was können wir besser machen?

Wir wollen nicht geschraubt daher-­reden, sondern mit möglichst vielen Leute diskutieren

Die ­Coronapandemie ist für taz FUTURZWEI-Herausgeber Harald Welzer ein „Epochenbruch“, der auch unsere üblichen „Analysen und Schlaubergereien“ obsolet macht. Wir seien „in einem leeren Raum“, schreibt Welzer in der neuen Ausgabe „Die verborgene Wirklichkeit“, und müssen dort nun neu sortieren.

Das versuchen wir. Weil unser Liveformat „Das taz FUTURZWEI-Zukunftsgespräch“ nicht mehr stattfinden konnte, haben wir etwas auf den ersten Blick Anachronistisches gemacht: Wir haben unseren Abonnenten zwischen den Ausgaben ein „EXTRA“ betiteltes Interview in PDF-Form zugestellt. Sieben Seiten mit dem Soziologen und Public Intellectual Armin Nassehi. Die Resonanz, die wir bekamen: Gerne wieder. Das werden wir also beibehalten.

Bei der Gelegenheit haben wir auch gefragt, was in taz FUTURZWEI gut ist und was besser werden soll. Die positiven Antworten überwiegen und machen uns glücklich. Darauf kommen wir zurück und richten den Blick erst mal auf Fundamentalkritik. Eine Kündigerin beklagt die „hörbare White Fragility“ der Texte. „Sorry, aber beim Thema Zukunft und Politik gehört es für mich dazu, auf strukturellen Rassismus, Intersektionalität und unsere Kolonialgeschichte hinzuweisen.“

Auf der andere Seite kritisiert ein Ex-Abonnent: „Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob Sie überhaupt interessiert sind, mit Normalbürgern zu kommunizieren. Das wäre wirklich schade, denn ohne den Normalbürger geht gar nichts.“ Ähnlich argumentiert ein grundsätzlich nicht unzufriedener Abonnent: „Damit ein wünschenswerter Wandel in der Gesellschaft eintreten kann, braucht es aber ganz ‚normale‘ Menschen. Solange diese Masse das Gefühl hat, es sind halt die intellektuellen Eliten, die Kunsteliten, die Influencereliten und andere Eliten, die teils etwas geschraubt daherreden und schrei­ben, wird taz FU­TUR­ZWEI meiner Ansicht nach nicht durchschlagen, weil ein elitäres Gschmäckle dem Ganzen anhaftet.“

Wir wollen nicht geschraubt daherreden, sondern mit möglichst vielen Leute diskutieren. Gleichzeitig wollen wir aber eben auch – jenseits von emotions- und unterhaltungsgetriebenen Kommunikationsräumen – mit der notwendigen Tiefe und Differenziertheit die zukunftsentscheidenden gemeinsamen Fragen bearbeiten.

Unsere deutlich steigenden Abozahlen und die wachsende Reputation machen uns Hoffnung, dass wir beides hinbekommen können. Peter Unfried

Was gefällt Ihnen an taz FUTURZWEI, und was fehlt? Schreiben Sie Chefredakteur Peter Unfried (unfried@taz.de)

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