taz🐾sachen: Die Erben des Darkrooms
Täglich fahren Abertausende von Autos und Omnibussen an diesem Lokal vorbei, knapp neben dem Hermannplatz in Berlin-Neukölln: dem Ficken3000. Ein Ort mit Darkroom. Was ist diese kleine, ja tiefgründige Bar an der Urbanstraße? Ein Treffpunkt und ein Versprechen. Ein Ort, an dem alles klar ist. Lust trifft auf Interesse, trifft auf schnellen Sex und (meist) homosexuelles Publikum, ohne Aufwand, Fragen oder Erklärungen. Das Ficken3000 galt, unter anderem Namen, schon in den 20er Jahren als Hochburg für nicht-heterosexuelle Kontakterei.
Was ist davon in Zeiten von Gentrifizierung und Dating-Apps noch übrig? Fragen, die im taz Talk mit Frank Müller, dem Besitzer des Lokals, erörtert werden. Gemeinsam mit seinem Mann Frank Redieß erhält er diesen Ort am Leben. Eine Gesprächsrunde über das Naheliegende: Was geht da ab? Wie müssen wir uns den Ort vorstellen? Denn spannenderweise stößt der Reiz der Darkrooms, das Unverbindliche und Schnelle, das Berlin als Stadt ausmacht, inzwischen auch auf heterosexuelle Neugierde. Und im Darkroom des Ficken3000 wird immer häufiger das Licht angemacht, Ausstellungen und Kunstshows finden statt, Männer sind sowieso zugegen, mittlerweile auch mehr und mehr Frauen.
Moderiert wird die Chose unter dem Titel „Die Erben des Darkrooms“ von Aron Boks, Slam-Poet und seit Neuestem Mitglied des taz Wahl Camps der taz Panter Stiftung. Es wird seine erste taz Talk-Moderation sein. Heute, 19 Uhr auf www.taz.de/talk – und auf YouTube. Kontakt, um sich einzumischen: taztalk@taz.de. Jan Feddersen
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