piwik no script img

taz🐾sachenVielfalt muss Alltag sein

Wer welche Worte in eine Zeitung schreibt, das ist nicht trivial. Menschen mit einem sogenannten Migrationshintergrund machen fast ein Viertel der Gesellschaft aus, in der wir leben. Doch nach wie vor sind ihre Stimmen und Perspektiven in den Medien unterrepräsentiert. Das ist nicht nur ein Problem der „anderen“ – auch in der taz ist noch Luft nach oben.

Am Dienstag waren in der taz Sheila Mysorekar und Thembi Wolf von den Neuen Deutschen Medien­ma­che­r*in­nen zur Sprachkritik zu Gast. Der Verein versteht sich als Interessenvertretung für Medienschaffende mit Migrationsgeschichte und tritt für eine ausgewogene Berichterstattung ein, die das Einwanderungsland Deutschland adäquat wiedergibt.

Nach dem rassistischen Anschlag in Hanau seien einige Dinge besser gelaufen, als es früher oft der Fall war, berichteten die beiden. So hätten fast alle Medien und Nachrichtenagenturen auf das Wort „fremdenfeindlich“ verzichtet und statt dessen klar benannt, um was es ging: um Rassismus. Doch bei vielen habe die Berichterstattung nur kurz angedauert – zwei Tage später seien dann andere Themen wichtiger gewesen. Und Migrant*innen-organisationen seien zwar zu Wort gekommen; ihre konkreten Forderungen seien aber oft nur am Rande thematisiert worden.

Wolf und Mysorekar lobten die Vielfalt an Stimmen, die in der taz zu Wort kommen, besonders bei den Kolumnen. Es sei aber auch wichtig, wer welche Formate fülle, mahnte Wolf an – gerade bei den Kommentaren seien BPoC deutlich unterrepräsentiert. (dir)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen