taz🐾sachen: Die Stadt, ihr Müll und die taz
Berlin hat ein an und für sich mülliges Image. Bis ins Frühjahr hinein ist das Straßenbild von vertrockneten Christbäumen geprägt, Sperrmüll wird traditionell auf dem mit „Zu verschenken“-Schildern auf dem Gehweg entsorgt, und auch in den Innenhöfen geht es nicht besser zu. Theoretisch wissen die Berliner:innen zwar, was in welche Tonne kommt, aber praktisch – bescheinigen Müllexpert:innen den Hauptstädter:innen seit Jahren eine höchst bescheidene Trennmoral.
So gesehen könnte man sagen, die taz ist eben einfach auch nur ein Gewächs der Hauptstadt. Trotz eines Müllkellers, der es mit dem schnieken Wertstoffhof einer mittleren westdeutschen Kleinstadt aufnehmen kann: Es klappt nicht mit der Abfalltrennung.
Zwar sind die Entsorgungsvorrichtungen in den Teeküchen im neuen taz Haus für die Sortierung in Bio-, Rest- und Verpackungsmüll ausgerichtet, sorgen aber jeden Morgen neu für Verwirrung. Was nun in welchen Eimer kommt, das unterlag bisher der eigenen Definitionsmacht. Denn selbstverständlich trennt jeder in der taz auch den Müll, aber nun mal auf die eigene Weise. Die hohe, aber sehr divergierende Trennmoral führt bisher zu, na ja, eben Berliner Ergebnissen.
Stockwerk für Stockwerk werden die Mülleimer nun beschriftet und flankierend dazu die Kolleg:innen im Flurfunk freundlich angehalten, ihre individuelle Trennmoral der kollektiven anzupassen. Leicht wird es nicht, das wissen wir alle, aber, wie heißt es jüngst in einer Motivationsmail: „WIR SCHAFFEN DAS.“ Jörn Kabisch
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