taz🐾sachen: Unsere Kollegen aus Südostasien
Als Facebook kürzlich den Account von Myanmars mächtigstem Militär sperrte, ließ das aufhorchen. Der US-Konzern steht schon länger in der Kritik, nichts gegen antimuslimische Hetze in dem überwiegend buddhistischen Land zu unternehmen.
Für viele Birmesen, die erst seit wenigen Jahren überhaupt Zugang zum Internet haben, sind das Netz und Facebook ohnehin Synonyme. Das soziale Netzwerk ist dabei in Myanmar längst die Nachrichtenquelle Nummer eins und nicht nur wegen der Verbreitung von Fake News und Hate Speech eine Herausforderung für dortige Journalisten.
In Malaysia war Facebook bei den Wahlen im Mai hingegen der einzig freie Livekanal der politischen Opposition. Die seit sechs Jahrzehnten herrschende Regierungspartei kontrollierte alle elektronischen Medien, die Kundgebungen der Opposition ignorierten. Facebook trug hier zum Sieg der Opposition wie zum Pluralismus bei. Für viele Journalisten dort ist das Netzwerk längst essentiell.
Solch unterschiedliche Erfahrungen stehen im Mittelpunkt des am Wochenende gestarteten Südostasien-Workshops der taz Panter Stiftung. Elf Nachwuchsjournalisten aus Kambodscha, Myanmar und Malaysia tauschen sich untereinander wie mit deutschen Experten über ihre Erfahrungen aus. Zugleich lernen sie die Arbeitsweise der taz kennen und insbesondere deren Genossenschaft, die ein wahres soziales Netzwerk ist. Die Teilnehmer besuchen nicht nur am Samstag die Genossenschaftsversammlung, sondern laden bereits am Donnerstag zur Diskussion ins taz Cafe. Sven Hansen
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