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taz🐾sachenUrlaub am Dutschke-Beach

In anderen Betrieben läuft es sicher ähnlich wie bei der taz: Während des Hochsommers teilt sich die Belegschaft in zwei Gruppen – in diejenigen mit schulpflichtigen Kindern und diejenigen ohne.

Erstgenannte sind auf die Schulferien angewiesen, um endlich mal länger mit ihren Lieben raus- und rumzukommen. Sie müssen fiese Hauptsaisonpreise zahlen, für überfüllte Hotels und Campingplätze, ­vollgemenschte Badestrände, plattgetrampelte Bergwiesen.

Doch das Mitleid der daheimgebliebenen schulkinderlosen KollegInnen hält sich in Grenzen. Stattdessen pumpern heimlich lauter Grummelgefühle durch ihre Köpfe und Herzen – Gefühle des Zukurzkommens, des Ausbadenmüssens, des Und-ich-muss-nun-doppelt-so-hart-arbeiten-bei-dieser-Hitze! Während alle anderen sich gerade dumm und dämlich planschen! In ihren komplett blöden Holiday-Paradiesen! Es ist so ungerecht!

Aber: Wenn man als tapfere Rest-Leistungsträgerin in der Pause kurz mal das taz-Haus verlässt – wenn man versucht, wenigstens hie und da einen Fitzel des Sommers live und in Farbe mitzubekommen –, dann ist man doch mittendrin im UrlauberInnenstrom. Dann muss man boxen, um sich eine Schneise durch die Touri-Wogen zu schlagen, die sich rund um den Checkpoint Charlie gegenseitig auf die Sandalen treten, auf der Suche nach Souvenirs, Selfie-Settings, dem Glück, nach was auch immer. Dann macht man also Ultrakurzurlaub. Am Dutschke-Beach. Und denkt sich: „Gut, dass ich gleich wieder weg bin. Daheim ist’s eigentlich auch ganz schön.“ Katja Kullmann

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