taz🐾lage:
Vision accomplished: Danke, Petra!
Petra Schrott hat einen flammenden Text geschrieben – über die Bildsprache der taz. „Wir wollen Fotos, an denen wir uns nicht sattgesehen haben, die das Sehen schulen, Randaspekte des politischen Zeremoniells zeigen, die zum Widerspruch auffordern, die eine Atmosphäre vermitteln, die einen Kontrapunkt zum Text setzen, die als Dokument eine eigene Nachricht transportieren, die Unterdrücktes zur Sprache bringen, die irritieren, die einen zweiten Blick fordern oder ganz einfach komisch sind.“ Diesen Plan verfasste Petra 1988 für das nationale Plenum der taz. Es war und blieb ihr Credo. Gott sei Dank.
Dazu muss man wissen: In ihren Anfangsjahren bei der taz war Petra mit schreibenden KollegInnen konfrontiert, die eine Bleiwüste durchaus akzeptabel fanden. Es ging schließlich um Inhalte und nicht um Schönheit. Petra nahm den Kampf auf. Ihre Vision war anspruchsvoll: „Eine taz-spezifische Illustrierung, die sich von anderen Zeitungen und Magazinen des Mainstreams unbedingt unterscheiden sollte.“ Dieses Ziel hat sie als langjährige Leiterin der Fotoredaktion erreicht. Gelungen ist ihr auch, viele interessante FotografInnen an die taz zu binden, KarikaturistInnen zu ermutigen, für uns zu zeichnen, IllustratorInnen von uns zu überzeugen – trotz der nicht üppigen Honorare. Petra hat das Gesicht der taz nachhaltig geprägt. Jetzt verlässt sie uns nach 40 Jahren. Wir werden sie vermissen und wünschen Petra nur das Beste!
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