piwik no script img

taz🐾lage

Stellungnahme der taz-Chefinnenredaktion zur Diffamierung von Daniel Bax

Die Berichterstattung deutscher Medien über den Nahostkonflikt ist nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 Gegenstand hitziger Debatten. Natürlich ist unser Anliegen als taz eine so irgend möglich ausgewogene Berichterstattung über den Krieg in Gaza samt seiner Vorgeschichte, dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Das bedeutet weder, dass in der taz alle Texte einfach ungefiltert, noch dass diese weichgespült erscheinen.

Wir möchten aber solche Debatten aushalten können, selbst und gerade wenn sie schmerzhaft sind. Seit Monaten führen wir die Debatte über unsere Nahostberichterstattung sehr intensiv und teilweise auch sehr emotional. Das liegt nicht nur an der furchtbaren Situation in Gaza, sondern zu einem Teil auch daran, dass Druck von außen auf uns ausgeübt wird. An anderer Stelle haben wir bereits über die konkrete Bedrohung eines Kollegen aus einem aggressiv anti­israelischen Spektrum berichtet und gesagt, dass diese Form von Bedrohung, ein offener Aufruf zu Gewalt, eine Stufe der Eskalation ist, an der jede Diskussion über legitime Kritik endet.

Im Moment beobachten wir außerdem ­verstärkt eine gezielte Diffamierung des Kol­legen Daniel Bax vonseiten der israelischen Botschaft auf Social Media. Schon vor einigen Wochen hatten wir uns mit einem Brief an die Botschaft gewandt, da der taz-Kollege von der Botschaft namentlich auf der Plattform X angegangen wurde. Eine Reaktion haben wir auf unseren Brief, in dem wir uns dagegen verwahren, bis heute nicht erhalten.

Wir haben in diesem Brief unserer Hoffnung Ausdruck verliehen – und das gilt für uns natürlich in alle Richtungen –, dass es gelingen wird, die Diskussion hierzulande über Krieg und Frieden in Israel und Palästina bei aller Härte der inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten so zu führen, dass die Rollen aller Akteure, die journalistische Freiheit sowie die Persönlichkeitsrechte aller Jour­na­lis­t:in­nen jederzeit respektiert ­werden.

Die taz-Chefinnenredaktion

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen