taz🐾lage:
Wahrheit von Schwetzingen
Dass taz-Leser:innen ein Herz für die „Wahrheit“ haben, ist seit jeher bekannt. Doch am Dienstag sprengte die Beliebtheit des Satireressorts alle Grenzen des Vorstellbaren. Denn in den Klickcharts der taz rangierte eine „Gurke des Tages“ weit oben – aus dem Jahr 2006. Darin ging es um ein Massenbesäufnis im baden-württembergischen Örtchen Schwetzingen, zu dem jemand im Internet aufgerufen – und das die Stadt verboten hatte. „Wir wollen gezielt Leute fern halten, die mit Alkohol bewaffnet herkommen, um Halligalli zu machen“, mahnte der Stadtsprecher. Aber warum berauschen sich daran 18 Jahre später Menschen im Netz?
Auf der Plattform reddit, auf dergern nerdige Themen verhandelt werden, gibt es einen digitalen „Beichtstuhl“. Dort gestand der User cpace69 am Montagabend, dass er damals zusammen mit einem Kumpel an „100 wahllos ausgewählte Personen eine Einladung für das von uns erdachte Massensaufen in Schwetzingen“ versendet habe. Das ging – heute würde man sagen – viral. Am Ende war die Stadt randvoll – mit Polizisten. Wer hinter dem Aufruf steckte, sei zum Glück nie bekannt geworden, schreibt cpace69. Ein anderer User verlinkte unter dem Geständnis wiederum die alte Gurke, die nun geklickt wird, wie eine knackige Chili.
Und was sagt uns das? Im Netz passieren seltsame Dinge. Und: Wir wissen jetzt die Wahrheit über den Rausch von Schwetzingen. Gereon Asmuth
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