taz🐾lage:
Konstruktiv in die Zukunft schauen
Am „Tag der Deutschen Einheit“ in Bonn anzukommen hat etwas Institutionelles und Pompöses. Ja, auch für mich, als nicht „Bio-Deutsche“-Person, die gerade erst beim Einbürgerungstest beantworten musste, welche Stadt 41 Jahre die provisorische Hauptstadt Westdeutschlands war. Der Anlass meiner Reise ist das b° future festival, das bis zum 5. Oktober in Bonn stattfindet. Ich bin dort als Vertreterin der taz Panter Stiftung. Es geht um die Frage, wie konstruktiver Journalismus in Zeiten von Krieg und Rechtsruck funktionieren kann. Und darum, wie wir uns als Medienschaffende für solch einen zukunftsorientierten Journalismus einsetzen können. Meine Perspektive als nicht „Bio-Deutsche“ ist anders als die von denen, die die eigene Region nie verlassen haben und die vielleicht nie Berührungspunkte mit jemandem hatten, der nichts anderes als Deutsch gesprochen hat.
Dass Menschen mit unterschiedlichen Biografien, Lebenserfahrungen und kulturellen Hintergründen an solchen Konferenzen teilnehmen, ist wichtig. Denn für einen konstruktiven Journalismus ist es essenziell, dass so viele Perspektiven wie nur irgendwie möglich abgebildet werden. Das versuchen wir auch mit unseren Projekten bei der taz Panter Stiftung: etwa mit dem Volontariat-Programm mit Fokus auf Diversität oder den Austausch mit Menschen aus Ländern, die von den meisten Medien als verfeindet eingestuft werden. Die Weltlage ist kritisch, trotzdem lohnt es sich, kritisch-konstruktiv in die Zukunft zu schauen.
Gemma Terés Arilla
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