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taz🐾lage

Eine Liebelei

Ihn als „Sonnenfachmann der taz“ zu bezeichnen, ist ein bisschen untertrieben: Bernward Janzing schreibt seit bald 30 Jahren für uns als freier Fachjournalist über die Energiewende – über Photovoltaik, Stromrebellen oder auch Höhenwindkraft.

Was lange kaum jemand wusste: Bereits seit 45 Jahren betreibt der studierte Geograf eine private Wetterstation in Furtwangen. „Ich bin im Schwarzwald groß geworden, zur Schule ging es manchmal durch zwei Meter hohen Schnee“, sagt der heute 59-Jährige. Wetter sei immer spannend gewesen, weshalb er mit 14 begann, einige Messreihen aufzubauen: Temperatur, Niederschläge, Anzahl der Vegetationstage, Menge der warmen Nächte. Mit einem Pyranometer misst Janzing die Sonneneinstrahlung, mit einem Anemometer die Windintensität, ein Thermohygrograf dokumentiert die Luftfeuchtigkeit „Liebelei“, sagt er selbst. Natürlich werden seine Messgeräte von einem Solarmodul versorgt.

Jetzt hat Bernward Janzing seine Messdaten aus 45 Jahren ausgewertet und in einem kleinen Büchlein dargestellt: Die Zahl der „Vegetationstage“ (Tagesmitteltemperatur über 5 Grad) ist in Furtwangen um gut 38 Tage gestiegen, die Jahrestemperatur um mehr als 2,4 Grad, die Neuschneemenge um 24 Zentimeter pro Jahrzehnt zurückgegangen – also um mehr als einen Meter. Herausgekommen ist ein fast einhundert Seiten starkes, liebevoll illustriertes „Protokoll des Klimawandels“ (picea Verlag) – das ebenso kundig berichtet wie seine taz-Texte. Und einmal mehr zeigt, warum die Abkehr von Fossilen so nötig ist. Nick Reimer

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