taz🐾lage: Pausentaste im Nachrichtengefüge
Auf dieser Seite traktieren wir Sie ja gerne mit den harten Nachrichten, die das Leben so zu bieten hat. Kleiner Rückblick auf die vergangene Woche: Der Iran hat einen neuen Marionetten-Präsidenten, aber alles bleibt so schrecklich wie zuvor (Montag); mehr Menschen werden wohl wieder aufs Auto umsteigen, weil das 49-Euro-Ticket teurer wird (Dienstag); schließlich ein Blick ins Gruselkabinett der extrem rechten Parteien im Europaparlament (Donnerstag); und am Freitag, kalte Kriegsgrüße aus Moskau zum Wochenende: bald wieder Langstreckenwaffen in Deutschland stationiert.
Weil das alles wichtig ist, steht es prominent auf der zweiten Seite der taz. Und dann gibt es ja noch dieses kleine Plätzchen hier, wo wir eisern den Humor nicht verlieren wollen. Oder aber ein bisschen darüber plaudern, was sonst noch so los ist im taz-Kosmos: Woher das Geld für aufwendige Recherchen kommt (und wie Sie dafür spenden können); warum eine Schülerpraktikantin glücklich wird, wenn auf taz-Konferenzen gegendert wird. So was. Die Menschen und ihre Emotionen, sozusagen. Aber klar, Gefühle sind auch immer ein bisschen anstrengend. Will man vielleicht gar nicht so haben. Und außerdem: Die Weltlage ist ernst genug, wen interessiert da die taz-Lage? Mehr Seriosität, forderte denn auch ein tadelnder Leser_innenbrief, als es an dieser Stelle kürzlich mal um die – wahrhaft vortreffliche – Klimatisierung des taz-Hauses ging.
Die taz-Lage ist sich tatsächlich selbst genug. Das ist, zugegeben, angesichts der Weltlage eine Provokation. Oder eine Pausentaste im Nachrichtengefüge. Wie Sie mögen.
Anna Klöpper
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