taz🐾lage:
Flagge des Anstoßes
Jüngst hatte sich an dieser Stelle eine Kollegin über das Update des taz-Redaktionssystems beklagt. Inzwischen wurde eine weitere Neuheit bekannt: ein schwarz-rot-goldenes Flaggensymbol, das die Sprache des Artikels kenntlich macht. Die taz wäre nicht die taz, wenn das lange unkommentiert bliebe. „Mich stört eigentlich nur die Deutschlandflagge, die ich jetzt immer im Augenwinkel sehe“, schrieb eine Kollegin im Mailverteiler, diverse Kollegen stimmten ihr zu. Zu belastet scheint die Flagge, für Nationalismus und überhaupt für Nazis zu stehen; womit ein linkes Medium natürlich nichts am Hut haben will.
Dass es auch die Fahne jener Nation ist, deren Team viele (auch in der taz) gerade beim Fußball bejubeln? In diese Kerbe schlug ein anderer Kollege, der darauf hinwies, dass die Farben auf die Deutsche Revolution von 1848 zurückgingen. Nur weil einige „nationale Idioten“ die Flagge missbrauchten, müssten wir uns davon nicht distanzieren, meinte er. Auf Widerstand folgt Gegenwiderstand, auch ohne das wäre die taz nicht die taz.
Inzwischen ist die Flagge passé. Wegen der Beschwerden hat die EDV sie durch einen Pfeil ersetzt. Bewegt man seine Maus auf diesen, steht da nun „deutsch“. Wobei, der Pfeil weist nach rechts? Erinnert das nicht an das Logo einer Partei, die wirklich Böses verkörpert? Vielleicht war die Flagge doch besser? Damit steht man jedenfalls fest auf dem Boden des Grundgesetzes. Dort steht: „Die Bundesflagge ist schwarz-rot-gold.“ Daniel Godeck
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