: tagestipp heute Wünsche offen
In der Schaubühne fristet man ein stummes Leben
Die Schlager, kleine Fluchten. Können auch große Aufbrüche markieren. Wie bei der Schwulenbewegung, die mit Judy Garland endlich das Land „somewhere over the rainbow“ sehen wollte. Aber dafür muss man raus auf die Straße. Fräulein Rasch schließt sich im Zimmer ein. Nach der Arbeit. Die Freizeitroutine einer alleinstehenden Frau. Werbeprospekte blättern. Zähne putzen. Bett. Eine Schlaftablette hilft über die Schwelle, dann noch eine, und eine … im Radio läuft das Wunschkonzert. Franz Xaver Kroetz ortet in seinem Stück höchsten Leidensdruck: „Würde die explosive Kraft dieser massiven Ausnutzung und Unterdrückung sich nicht, leider, gegen die Unterdrückten und Ausgenutzten selbst richten, so hätten wir die revolutionäre Situation.“ Thomas Ostermeier inszenierte, Anne Tismer ist Fräulein Rasch.