südwester: Die Geläuterten
Wenn es um Premieren geht, ist Hamburg stets vorn dabei. Das war bei der Elbphilharmonie (Verzehnfachung des Preises, Verdreifachung der Bauzeit) so, und es wird bei der baldigen Sanierung der Elbchaussee so sein. Nur, dass Letztere eine Premiere der geläuterten Art verheißt. Es soll „das erste kooperative Straßenbauprojekt“ sein, sagt die Verkehrsbehörde. Heißt: Die Straße wird nicht fünf Mal aufgerissen, sondern ein Mal. Dass die Verwaltung anno 2021 für diese Selbstverständlichkeit gelobt werden will, irritiert zwar. Aber wir wollen nicht ungerecht sein: Immerhin soll sich die Bauzeit so von sechs Jahren auf drei reduzieren. Wollen hoffen, das sich nicht irgendwer vertippt hat und „von 60 Jahren auf 30“ meinte.
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