südwester: Komparsendämmerung
Der Komparse als solcher wird kaum beachtet. Unter Christoph Schlingensief erfuhr er eine kurze Blüte, als mutmaßlich ausstiegswillige Neonazis als Komparsen seine Hamlet-Inszenierung belebten. Was für ein Spaß für die Theaterbesucherschaft, sie herzhaft auszubuhen. Dann senkte sich erneut Dunkel über sie, bis die Organisation Beltretter, die sich dem Fehmarnbelttunnelbau entgegenstellt, ihnen neue Aufmerksamkeit verschaffte: die Beltretter haben für eine Demo Komparsen als TeilnehmerInnen angeheuert. Man habe ja nicht behauptet, dass sie echt seien, so die Erklärung. Die südwesterin erwartet nun gespannt das Komparsenteam des dänischen Kabinetts, das die Beltpläne über Bord wirft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen