südwester: Angefeuert
In Hamburg hat in der Neujahrsnacht ein „pöbelnder Mob“ die Feuerwehr „attackiert“. So schrie’s ein Boulevardblatt-Titel, gefolgt erst mal von zwei Seiten Feuerwerksfotokitsch. Weiter hinten stand doch noch, was passiert war, und ohne den Beinahe-Übergriff schönreden zu wollen: Diese Art, so was zu verkaufen, das ist so die Art Gewaltporno, an dessen Folgen nie irgendwer Schuld ist, den Nachmachern nämlich, weil’s 15 Minuten Ruhm beschert. Tags darauf ließ das Blatt Christian Pfeiffer zu Wort kommen, Mutter aller Kriminologen und Ex-Justizminister in Hannover – und der sagte doch tatsächlich: Nö, die Leute sind gar nicht brutaler. Redet der Mann weiter so maßvoll daher, rufen ihn die Boulevardkollegen bald nicht mehr an.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
