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Archiv-Artikel

studentenproteste Abschied von der Kritik

Bei vielen Studierenden macht sich Resignation breit: Man wird die geplanten Studiengebühren wohl nicht verhindern können. Aber auch wenn der Widerstand langsam zu brechen scheint, die Argumente der Gebührengegner werden dadurch nicht entkräftet. Die Studiengebühren werden viele von einem Studium abhalten, auch wenn es dem Einzelnen durchaus zumutbar erscheint, ein paar tausend Euro Schulden auf sich zu nehmen.

KOMMENTAR VONJÖRN-JAKOB SURKEMPER

Noch entscheidender ist aber, dass sich die Rolle der Univeritäten grundlegend wandelt: Studierende werden sich zukünftig stärker an der wirtschaftlichen Brauchbarkeit ihres Studiums orientieren. Und die Unis werden zu Dienstleistern für die Studierenden und sollen die Kosten für ihr Studium selbst eintreiben.

Viele Studierende werden später einmal überdurchschnittlich gut verdienen. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht. Gerechter wäre es, nicht nur die Studierenden selbst an den Kosten des Bildungssystems zu beteiligen, sondern alle gesellschaftlichen Kräfte – je nach ihren finanziellen Möglichkeiten. Der Ausweg aus der Finanzierungsnot der Hochschulen liegt in einem gerechten Steuersystem. Universitäten sind nicht nur Ausbildungsstätten, sondern auch Orte kritischen Denkens. Das ist wesentlich für eine funktionierende Demokratie. Doch von diesem Denken verabschiedet man sich zusehends – und nicht zuletzt auch viele Studierende.

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