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Akzeptable Unterhaltung bietet Stephen Hereks Leben oder so ähnlich. Angelina Jolie gibt darin eine platinblonde TV-Moderatorin, die sich plötzlich nach dem Sinn ihres Lebens zu fragen beginnt. Nach einigen Wirren, in denen sie an einer Demonstration streikender Busfahrer teilnimmt, sich ihren besten Freund Pete (Edward Burns) zum Lover nimmt und vor laufender Kamera Wahrheiten wie „I can‘t get no satisfaction“ ins Mikro brüllt, endet die dialogbetonte Komödie im Stil der 40er und 50er Jahre überdeutlich mit der Botschaft „Lebe jeden Tag, als sei es dein letzter“.
Nach seinem hoch gelobten Ensemble-Film Halbe Treppe hat sich der Regisseur Andreas Dresen nun auf den Dokumentarfilm verlegt. Wie ein Lokalpolitiker bei Wind und Wetter quer durch die Uckermark seinen Partei-Schirm aufstellt und Prospekte verteilt, mit einer Hand voll Besoffener die Nationalhymne singt, in Altersheimen auf Stimmenfang geht, und am Ende doch nur ein Prozent Stimmen hinzugewinnt, zeigt Herr Wichmann von der CDU. Wohl dosiert und ausgewogen abgemischt in der filmischen Darstellung des Gezeigten, den das Team über Monate begleitete, sind Nähe und Distanz, Verstehenwollen und Entlarvung.