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Archiv-Artikel

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Dagegen helfen weder die Opulenz der aufgerüsteten Spezialeffekte und überrealistischen Kamerafahrten noch der betont zeitgemäße Soundtrack etwas: Wo der Vorgängerblockbuster bei aller mythisch verquasten Überspanntheit durchaus staunen machte, zeigt sich das Sequel Matrix Reloaded als mäßig erquickliche Mischung aus Wiederholungszwang und Bloß-niemanden-vor-den-Kopf-stoßen-Wollen. Folge zwei von dreien der Saga um den Cyber-Messias Neo (Keanu Reeves) enthüllt immerhin, dass selbst „der Auserwählte“ nur Teil eines Selbstregulierungsmechanismus der allumfassenden Matrix ist, und hat ansonsten wenig Neues zu bieten, dafür von allem etwas mehr. Womit immerhin für multiplextaugliche Schauwerte gesorgt wäre.

Aus heiterem Himmel gerät das wenig aufregende Leben eines Ladenmädchens aus der gewohnten Bahn: Am hellichten Tage wird Marcia von den beiden Riot Grrrls Mao und Lenin entführt. Mit einem geklauten Taxi geht es heraus aus der Stadt und bis ans Meer, und als der Sprit ausgeht, flüchtet sich das Trio zu einer alten Tante Lenins, die mit zwei Studenten in einer Art Wohngemeinschaft lebt. Geschickt lässt der argentinische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Diego Lerman in seinem kargen Low-Budget-Debüt über sein Verhältnis zu den Konventionen gestreifter Genres (Road Movie, Psycho-Thriller) im Unklaren – zu Gunsten einer nie wirklich unbehaglichen Spannung.