startrampe:
Knast oder Psychiatrie: Vor dieser Wahl steht Jonathan, nachdem er – vollgepumpt mit Drogen – in einem gestohlenen Wagen von der Straße abgekommen und fast ums Leben gekommen ist. Im Hospital lernt der zynisch-kaltschnäuzige 19-Jährige erst ein paar Ähnlich-Gesinnte und dann die Lust am Leben kennen. Das Coming-of-Age-Drama On the Edge des irischen Regisseurs John Carney umschifft nicht jede Klippe triefender Tiefsinnigkeit, kommt jedoch ohne die üblichen Pathologisierungen der Wirrnisse Jugendlicher aus.
Gebissen von einer radioaktiv verseuchten Spinne, wird aus dem nerdigen Teenager Peter Parker (Tobey Maguire) Spider-Man. Zwar bietet Sam Raimis Verfilmung des Comic unter dramaturgischen Gesichtspunkten vielleicht ein paar hochkarätige Gegner zu wenig, doch Green Goblin-Darsteller Willem Dafoe gleicht es durch eine überwältigende Performance aus. Wenn der spießigste aller Superhelden am Ende das geliebte Mädchen zugunsten eines lebenslangen Kampfs für Gerechtigkeit verschmäht und folgerichtig die amerikanische Flagge von einem noch stehenden Skyscraper Manhattans weht, wissen wir: Mehr als das Allernötigste wurde nicht geändert, als der Film nach dem 11. September vorigen Jahres zwecks pietätvoller Überarbeitung zurück ins Studio musste.
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