specht der woche: Das letzte Stück Spaß
Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“.
Bald ist ja schon Silvester. Und jetzt diskutieren die Minister, ob Raketen und Böller dieses Jahr verboten werden sollen. Ich habe zwei Igel gemalt, die wollen aber Silvester feiern und dabei eben auch Raketen in die Luft jagen. Die wollen einfach nur Spaß haben.
Die Politiker nehmen den Leuten das letzte Stück Spaß weg. Am besten sollen die Leute gar keinen Spaß mehr haben, das denken die. So viel wird verboten: Man darf nicht ins Kino gehen, nicht ins Theater. Restaurants haben geschlossen.
Ob jemand Böller zündet oder nicht, das sollten die Leute schon selber entscheiden. Ich bin dafür, dass man sagt, es gibt einen Platz, wo man Böller zünden darf. Und andere Plätze soll es geben, wo es verboten ist. Zum Beispiel in der Nähe von Krankenhäusern.
Ich bin dafür, dass das alte Jahr so richtig verabschiedet wird. Mit Krach. Weil dieses Jahr war sowieso scheiße. Ich hoffe, dass das nächste Jahr besser wird. Der Lockdown muss endlich ein Ende haben. Wir müssen nach vorne in die Zukunft gucken. Deshalb hoffe ich, dass es bald einen Impfstoff gegen Corona gibt.
Protokoll: Erica Zingher
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen