specht der woche: Wenn meine Betreuerin in den Urlaub fährt
Christian Specht, 50, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand Lebenshilfe. Er hat ein Büro in taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt taz sein Bild
Links im Bild ist dieses Mal der sozialpsychologische Dienst in Neukölln, wo ich wohne, zu sehen. Der ist zuständig für die Einzelfallhelferinnen und -helfer für behinderte Menschen. Da gibt es ein Problem, nämlich wenn meine Betreuerin in Urlaub fahren möchte.
Meine Betreuerin ist 10 Stunden in der Woche für mich da. Sie begleitet mich beim Einkaufen, bei der Wohnungssuche, bei Amtsbesuchen oder wenn ich mal zum Arzt muss. Alles was so notwendig ist im Alltag. Aber sie ist nicht festangestellt. Das bedeutet, dass das Amt keine Vertretung bestellt, wenn sie mal in Urlaub fährt. Ich bin dann zwei oder drei Wochen nicht betreut. Wenn ich in der Zeit zum Arzt muss oder was anderes Wichtiges erledigen muss, dann habe ich ein Problem.
Auf dem Bild sind eine Betreuerin und ein Betreuer zu sehen, mit Klient und Klientin. Ich möchte mal gerne wissen, wie viele Menschen in so einer Situation sind wie ich. Also eine freiberufliche Betreuung in Anspruch nehmen, ohne Urlaubsvertretung. Das müsste mal jemand nachzählen, als Studie, damit man weiß, wie groß das Problem in Deutschland wirklich ist. Protokoll: PWE
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