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Tom Liwa mag die einfachen Dinge: Eine Gitarre zum Beispiel, von der er weiß, dass sie von einem Instrumentenbauer gefertigt wurde, der im Wald nach einem besonders schönen Baum gesucht hat. Fünfzehn solcher Gitarren gibt es auf der Welt – und eine davon gehört ihm. Wer seine Gitarren so liebt, der kann kein schlechter Mensch sein. Tom Liwa ist seit vielen Jahren mit seinen Gitarren unterwegs – von Lied zu Lied, von Album zu Album, von Tour zu Tour. Mit seiner jüngst reformierten Band, den „Flowerpornoes“, aber gerne auch allein. Ein Liedermacher, der über die Liebe singt, über die kleinen Geschichten am Rande. Ein Sänger, der das Nutzlose preist, das Langsame und Unspektakuläre. Über die Jahre hat sich Liwa einen treuen Freundeskreis erspielt, ähnlich wie die anderen einsamen Gitarrenmänner in Deutschland. Doch mit keinem ist Liwa vergleichbar. Nicht so lustig wie Funny van Dannen, nicht so zynisch wie Bernd Begemann – doch Liwas Weltbetrachtung zwischen traurigem Unverstandenfühlen und leisem Glück trifft einen wunden Punkt bei seinen Hörern. Er kennt ihre Seelennarben, denn sie ähneln seinen eigenen. Am Montag ist der Duisburger im Kulturhaus 73 zu Gast. Tom Liwa: Mo, 28.1., 21 Uhr, Kulturhaus 73, Schulterblatt 73 Wer Liwa mag, der wird Wishbone Ash eher nicht mögen. Trotzdem wollen wir nicht darauf verzichten, auf die „Eternity Tour 2008“ hinzuweisen. Die Geschichte von Wishbone Ash ist beinahe so alt, wie die der Rockmusik. Sie begann im England der beatseligen Sechziger, als sich gegen Ende der Dekade junge Bands aufmachten, der Popmusik einen neuen Klang zu geben. Härter sollte sie klingen, die Musik der siebziger Jahre. Protagonisten der neuen Härte waren Deep Purple, doch gleich danach kamen Wishbone Ash, die von Anfang an mit zwei lärmenden Lead-Gitarren rockten. Die frühen Alben der Band gehören bis heute zum Besten des Genres und lassen junge Rocknovizen sehnsüchtig in die Vergangenheit schielen. Spötter behaupten allerdings bis heute, dass Wishbone Ash danach nichts Rechtes mehr eingefallen sei. Wishbone Ash: Do, 24.1., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36 Nach Liwa und Wishbone Ash nun etwas ganz anders: Am Freitag sind die Schweden von EF im Grünen Jäger zu Gast – geboten wird Dreamnoiseindie, „nach Sigur Ros und Slowdive das neue grandiose Ding!“ EF: Fr, 25.1., 21 Uhr, Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36 Und noch mal der Jäger zum Schluss – und zwar ein ganz großer Tipp: Am Montag stellt die 1997 in Freiburg gegründete, schon lange nach Berlin übersiedelte Band Geschmeido ihr aktuelles Album vor. Ein Quartett, dass mit einem Fuß stets auf irgendeinem sonnigen Highway steht, Hand in Hand mit musikalischen Vorbildern wie „The Sea And Cake“, den „High Llamas“, „Prefab Sprout“ oder Steely Dan. Auch ihr bei Tapete Records erschienenes drittes Album „Auf Wiedersehen“ klingt so: warm, poetisch, elegant, zeitlos, ein wenig surreal an manchen Stellen, geschmeidig auch. Alles in allem feinsinniger Gitarren-Pop mit viel Soul-Jazz-Gefühl, umspielt von der Stimme Philipp Fronweins, der Zeilen singt wie: „Du kommst wieder, denn du warst nie da, nur eine Nacht im Schein Deiner Liebe.“ Geschmeido: Mo, 28. 1., 21 Uhr, Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36 Marek Storch