skihalle mit problemen : Strohhalm in den Fördertopf
Draußen rieselt der Schnee – und die Macher des Snow Funparks in Wittenburg machen das Sommerloch für ihre wirtschaftlichen Probleme verantwortlich. Wann, wenn nicht in den traditionellen Hamburger „Skiferien“, sollte der Betrieb auf der künstlichen Piste brummen?
KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE
Alles deutet darauf hin, dass an der A 24 eine Investitionsruine steht. Und das liegt weder daran, dass so ein 300-Meter-Hügel einfach strunzlangweilig ist. Noch daran, dass plötzlich alle Skifahrer moralische Skrupel überkämen, mit ihrer Hallen-Abfahrt zum Klimawandel beizutragen.
In Bispingen steht der Beweis, der gleichzeitig ein Grund für den Misserfolg der Mecklenburger ist: Der „Snow Dome“ liegt zwischen drei Großstädten in einer traditionellen Tourismusregion, der Lüneburger Heide. Dort gibt es schon einen Kinderbespaßungspark und eine Knatterkartbahn, ein Outlet-Konsumtempel soll demnächst hinzukommen. Und: Die Bispinger Anlage hat nur halb so viel gekostet wie ihr Ost-Pendant.
Dass das Land Mecklenburg-Vorpommern ein Projekt fördert, das allen Ernstes auf Besucher aus dem 200 Kilometer entfernten Berlin setzt, zeigt, wie verzweifelt man sich in strukturschwachen Regionen immer noch an jeden Strohhalm klammert. Dafür werden die Förderkriterien auch mal großzügig ausgelegt. Das rechnet sich am Ende selten.