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sieben sachen

Federico Casagrande, Vincent Peirani und Ziv Ravitz Foto: Stan Augris

Trio für Interaktion

Die Initialzündung für das Projekt „Jokers“ des französischen Akkordeonisten Vincent Peirani war eine „Carte Blanche“ des NDR, um auf zwei Konzerten etwas ganz Neues auszuprobieren. Peirani entschied sich für das im Jazz heilige Format des Trios. Gemeinsam mit dem Italiener Federico Casagrande (Gitarre) und dem Israeli Ziv Ravitz (Schlagzeug) erforscht er die klanglichen Möglichkeiten elektronischer Sounds und tauchte dafür tief in die Rolle eines Produzenten ein.

Gretchen, 24. 10., 20.30 Uhr, Tickets 10–25 Euro

Festival der Vielfalt

Das Roma-Filmfestival hat in diesem Jahr die Demokratie im Fokus – denn rechtsradikale Parteien feiern in fast allen europäischen Ländern Wahlerfolge, menschenfeindliche Bewegungen erstarken. Gerade deshalb wenden sich viele Beiträge auch gegen ausbeuterische Mechanismen des Kapitalismus.

8. Internationales Roma-Filmfestival: 21.–27. 10., Babylon Mitte & Grüner Salon

Gut vernetzte Superstars

In den Herbstferien lädt das Labyrinth Kindermuseum Familien und Kinder von 3 bis 11 Jahren ein, die Welt der Pilze zu entdecken. Be­su­che­r*in­nen der aktuellen Umweltausstellung können einen Pilzwald basteln und Pilze im Museum suchen. In Workshops erfahren die Kinder die Geheimnisse der Waldpilze und kommen den gut vernetzten Superstars mit dem Mikroskop ganz nah. Zu Halloween gibt es außerdem ein Special mit Bastel- und Malwerkstatt, Leuchtpilzsuche und Spinnen-Parcours.

Labyrinth Kindermuseum, Osloer Straße 12, 19. 10.–3. 11.

Jetzt wird zurückgelabert

Inspiriert von Christian Krachts Romanen und Laberpodcasts mit männlicher Doppelbesetzung beschäftigt sich Fatima Çalışkan mit dem Klischee des jungen, westdeutschen Akademikers, der umringt von Statussymbolen durchs Leben schreitet. In ihrem Monolog blickt sie aus postmigrantischer, feministischer Perspektive auf popkulturelle Männerliteratur der Nullerjahre – und labert einfach zurück. Dabei überschreibt sie auch Christian Krachts Bestseller „Faserland“ – und bleibt stets humorvoll ambivalent zwischen Faszination und Ablehnung.

Premiere „Faserlandboys und Ich“: Ballhaus Ost, Pappel­allee 15, 26., 27. & 29. 10., 20 Uhr, Tickets 15/10 Euro

Glauben und Zweifeln

Mit ihrer interaktiven Performance „Faith Fiction“ eröffnen Turbo Pascal ein Labor für zeitgenössischen Glauben zwischen monotheistischem Erbe, Patchwork-Religion, spiritueller Science Fiction und anderen religiösen Erfahrungsräumen – und lädt dazu ein, eigene Gottes- oder Todesvorstellungen und Mythologie neu zu denken.

Sophiensæle, 18.–20. 10., 19 Uhr, 15/10 Euro

In den Händen von Monstern

Das Stück „Ich weiß nicht, was ein Ort ist …“ von René Pollesch feierte bereits 2018 Uraufführung am Schauspielhaus Zürich. Mit der Berliner Premiere nimmt es die Volksbühne in ihr festes Repertoire auf. Die Boulevardkomödie bietet Angriffe auf die Gegenwart, politische Fragestellungen, Melodramatik und viel theatralischen Nonsens.

Ich weiß nicht, was ein Ort ist, ich kenne nur seinen Preis (Manzini-Studien): Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, ab 24. 10., 12–40 Euro

Die Klänge des Exils

Rap, elektronische Musik, Klangkunst, multimediale Kunstpraktiken und experimentelle Sounds – das Goethe-Institut im Exil und die Berlin School of Sound präsentieren die erste Ausgabe des dreitägigen Musikfestivals „Mapping Sounds in Exile“ und haben internationale Mu­si­ke­r*in­nen eingeladen. Die oft von Heimatverlust betroffenen Mu­si­ke­r*in­nen eint die Frage des Widerstands, der Wanderschaft, des (Nicht-)Ankommens und der Erinnerung. Am Freitag etwa präsentiert Rami Abi Rafi ein hybrides DJ-Set, in dem er Musique Concrète mit libanesischer Folklore kombiniert. Im Anschluss ist die Belarussische Soundkünstlerin Ludmila Pogodina zu Gast. Ergänzt wird das Festival durch das Filmprogramm „Spotlight Sudan“ am 23. und 25. Oktober im ACUDkino.

Mapping Sounds in Exile: Kunsthaus ACUD, Veteranenstraße 21, 18. & 27. Oktober, 20 Uhr, 11 Euro

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