piwik no script img

sieben sachen

Historische Straßenbahn vor dem Türkischen Basar, Bülowstraße Foto: Ergun Çağatay

Streifzüge durch Deutschland

Anfang 1990 besuchte der Istanbuler Fotograf Ergun Çağatay (1937–2018) mehrere deutsche Städte. Dabei entstand die umfangreichste Bildreportage zur türkischen Einwanderung und türkeistämmigen Präsenz in Deutschland. Das Museum Europäischer Kulturen zeigt rund 110 der insgesamt knapp 3.500 Aufnahmen, die die Lebenswelten der ersten und zweiten Generation von türkischen Ar­beits­mi­gran­t*in­nen dokumentieren und ein vielfältiges Bild des Wendejahrs zeichnen.

Arnimallee 25, Di–Fr 10–17 Uhr, Sa–So 11–18 Uhr

Am Glindower See

Am 6. März 1944 beobachten zwei Jungen, wie über Glindow zwei Fallschirme niedergehen. Es ist der Beginn einer Geschichte, die bis in die heutigen USA reicht. Aufgeschrieben von Klaus-Peter Meißner, begleitet von den Berliner Musikern Fredrik Kinbom und Hans-Jörn Brandenburg.

„Was ein Flugmotor zu erzählen weiß“: Kunsthaus sans titre, 10. 7., 17 Uhr, Eintritt frei

Flimmern im Flughafen

Als „eine Zeitmaschine, die einen in den Sog des Verliebtseins zieht“, beschrieb die taz „Call Me by Your Name“. Begeistert war neben der Kritik auch das Publikum. Der schwule Coming-of-Age-Film (8. 7., 21.30 Uhr) ist Teil der diesjährigen Pop-up-Kinoreihe im ehemaligen Flughafen Tempelhof. Im Programm sind außerdem Filme über das Reisen, den Sommer, Musikfilme sowie ein Programm Namens „Airport Action“ mit Blockbustern wie „Top Gun: Maverick“ und „Sully“ (ab dem 28. 7.).

THF Cinema, Tempelhofer Damm 23, www.thf-cinema.de

Grandseigneur des Ethio-Jazz

Spätestens seit seine Musik für Jim Jarmuschs Film „Broken Flowers“ (2005) verwendet wurde, ist Mulatu Astatke in aller Munde. Seither gilt der umwerfende äthiopische Vibrafonist als Grandseigneur des Ethio-Jazz. Dazu tritt das Berliner Duo „Africaine 808“ auf: Dirk Leyers und DJ Nomad verbinden dabei afrikanische Rhythmen mit elektronischer Klubmusik – live eingespielt und nicht gesampelt. Und zum Einstimmen legt die famose Eli Pavel afrikanische Retro-Platten auf. Das Gute daran: Das Konzert findet Open Air im Garten des Gretchen im Rahmen des Kultursommerfestivals statt – der Eintritt ist also frei.

Mulatu Astatke: Gretchen, Obentrautstr. 19, 12. 7., 19 Uhr

Grafisch orchestriert

Weder illustrieren die Bilder die Musik, noch begleitet die Musik die Bilder: „Synesthesia“ ist ein Live Graphic Score für ein improvisierendes Ensemble, der in Echtzeit entsteht. Mit Mazen Kerbaj und dem Splitter Orchester treffen dafür zwei Protagonisten der Berliner Improvisation aufeinander.

Synesthesia: Wabe, Danziger Str. 105, 9. und 10. 7., jeweils 19.30 Uhr, Tickets 10/12 €

Ringen um Bedeutung

Was unternehmen wir in unserem Leben, um ihm so viel Bedeutung wie möglich zu geben, bevor wir verschwinden? Das ist die zentrale Frage der Performance „Life Squared“ des vielfach ausgezeichneten Drag-Performers und Multimedia-Künstlers Océan Leroy. Ein Patchwork aus Monolog, Stand-up, Medien und Poetry Slam. Auf Englisch (mit französischem Akzent und Untertiteln).

„Life Squared“: Acud Studio, Veteranenstr. 21, 9. 7., 19 Uhr, 15/10 €, www.acud-theater.de

Die Luft tanzen

Tanzpol ist eine Austauschplattform für Choreografie und Performance in Berlin und lädt vom 11. bis 17. Juli erstmals zu einem einwöchigen Festival in die Uferstudios. Es möchte Zugänge zu unterschiedlichen Ästhetiken, Körpern, Arbeitsweisen und künstlerischen Expertisen ermöglichen. Zum Programm gehören Workshops und Tanzklassen sowie Vorstellungen an den Abenden. Zur Eröffnung bezieht sich Shirin Farshbaf in ihrer Solo-Arbeit „Occupied Air“ auf den polnischen Arzt Ludwick Rajchman, der in Anlehnung an das Deleuz’sche Konzept des unbestimmten Körpers schreibt: „Man könnte von einem Prinzip der Unbestimmtheit des Körpers sprechen: Jeder von uns hat einen Körper in diesem unbestimmten Sinne, jeder von uns ist ein Jemand oder ist fähig, jemand zu werden.“

Tanzpol-Festival: Uferstudios, Uferstraße 23, 11.–17. 7., Ticketpreise gestaffelt, Programm und Infos auf: www.uferstudios.com

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen