sieben sachen:
Kultur der Migration
In einer „Revue Passé“ begibt sich Bernadette La Hengst mit ihrer 17-jährigen Tochter und dem Publikum auf eine musikalische Zeitreise zu den Lebensstationen ihrer Mutter zwischen Schlesien, der DDR, dem Libanon und der BRD. Und schlägt damit auch einen Bogen zum aktuellen Umgang mit Flucht und Vertreibung. Ein Spaziergang in Stationen mit Musik, Performance und Film.
Bernadette La Hengst: „Mutter**Land“. Freilichtbühne Weißensee, 12.–14. 5., jeweils 20.15 Uhr, Tickets 10,31–15,48 €, freilichtbuehne-weissensee.de
Flucht und Verwerfung
Die Choreografie „Ever So Slightly“ der Compagnie Rubberband aus Montreal begibt sich in eine rohe postindustrielle Welt, die mehr und mehr aus den Fugen gerät. Sie ist eine von 14 internationalen Produktionen, die bei den Potsdamer Tanztagen zu Gast sind, und feiert am Eröffnungsabend um 19.30 Uhr im Hans Otto Theater Premiere.
Potsdamer Tanztage. 10.–22. 5., diverse Orte, Programm unter www.fabrikpotsdam.de
Architektur des Zusammenlebens
Menschliche und nichtmenschliche Wesen sind eine untrennbare Gemeinschaft – so die Agenda der Ausstellung „Architectures of Cohabitation“. Um zu nachhaltigeren Städten zu kommen, müssen andere Spezies verstanden werden. Anhand von fünf architektonischen Elementen untersuchen Künstler*innen, wie ein Zusammenleben gelingen und das „Haus“ neu gedacht werden kann, und gestalten Eins-zu-eins-Prototypen.
Ausstellung „Architecture of Cohabitation“. Schau Fenster, Lobeckstr. 30, 7. 5.–5. 6., Vernissage: 6. 5., 11 Uhr, www.archplus.net
Worte für daheim
„100 neue Wörter für Zuhause“, lautet der Titel einer neuen Lecture-Performance-Reihe im Literaturforum im Brecht-Haus. Los geht es mit der in Berlin lebenden Choreografin Antonia Baehr. In ihren Stücken erforscht sie unter anderem die Fiktion des Alltäglichen und des Theaters. Ihre Performance dreht sich um Fragen zur eigenen Person: Wohnt Antonia Baehr alleine zu Hause? Oder hat sie unzählige und kaum bekannte Mitbewohner*innen, die ungefragt kommen, sich einnisten und sich bei ihr zu Hause vermehren? Wollmäuse zum Beispiel. Und was kann man von ihnen lernen?
„100 neue Wörter für Zuhause“ mit Antonia Baehr. Literaturforum im Brecht-Haus, 6. 5., 20 Uhr, Tickets 3–5 €, lfbrecht.de
Mumbles & Baumarkt
Das zweiköpfige Chemnitzer Kunstkollektiv Baumarkt bewegt sich musikalisch zwischen Neuer Deutscher Welle und Synth-Punk. Jens Ausderwäsche und Florian Illing erzeugen komische Sounds, indem sie auf Knöpfe drücken. Auch die Mumbles verstehen sich als Kollektiv mit Hippie-Attitüden und stellen im ausland ihr zweites Album vor.
Ausland, Lychener Straße 60, 6. 5., 21 Uhr, Tickets AK 12 €, Coronatest erforderlich!
Klänge der Körperlichkeit
„Post-instrumental performance“, nennt das Duo Lookout seine künstlerische Praxis. Gemeinsam entwickelt es musikalische Miniaturen. Die Musik der Cellistin und Composer-Performerin Anthea Caddy befasst sich mit räumlicher Energie, deren physischer Ausbreitung und ihrer Resonanz in unterschiedlichen Materialien, um räumliche Phänomene zu erweitern und zu enthüllen.
„Kontraklang“, Lookout & Anthea Caddy. Arkaoda, Karl-Marx-Platz, 8. 5., 20 Uhr, berlin.arkaoda.com
Unter Geistern
Am 15. Januar 1974 steht in der Charité ein Bett in Flammen. Die Patientin, die bei dem durch eine Zigarette verursachten Brand stirbt, ist eine dänische Kommunistin: Ruth Berlau, Fotografin, Theatermacherin und Bertolt Brechts Geliebte seit dem dänischen Exil. Mit 24 gründet sie ein Theater, fotografiert Brechts Arbeiten, erfindet die Modellbücher. Mit Brecht arbeitet sie am „Kaukasischen Kreidekreis“. Er schickt sie nach Dänemark, doch sie bleibt, Brecht stirbt. Bernhard Mikeskas Liveperformance „Berlau :: Königreich der Geister“ nimmt die Zuschauer*innen in einer Zeitreise mit auf die Bühne des Berliner Ensembles direkt vor der Premiere von Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“. In einer Mischung aus Virtual Reality und Liveperformance nähert man sich alleine einer komplizierten Beziehung in der Theatergeschichte.
Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Platz, 1, und 2. Juli
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