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sieben sachen

Ekstatische Hymne auf das Leben: „Still Life“ Foto: Esra Rotthoff

Wessen Leben zählt?

Jede Gesellschaft formuliert über Ausgrenzung, welche Existenzen innerhalb ihrer gesteckten Grenzen gehört werden. In einem „Chorus für Tiere, Menschen und alle anderen Lebewesen“ hat Marta Górnicka das Manifest „Still Life“ verfasst, das der Frage nachgeht, wie in Zeiten von Epidemien, Digitalisierung und Artensterben Verbindungen zwischen menschlichem und nicht menschlichem Leben geknüpft werden können, zwischen Lebendem und Totem, zwischen Tieren, Pflanzen, Bakterien und Viren.

Still Life: Maxim Gorki Theater, Am Festungsgraben 2, Premiere am 31. 7., 18 Uhr, Tickets 10 bis 38 €, www.gorki.de

Satyr und das Phantom

Ballett und Stummfilm vereint, dass sie auf Musik angewiesen sind. In der Reihe „Stummfilm zur Mitternacht“ werden deshalb regelmäßig Tänzerinnen* und Choreografinnen* eingeladen. Diesmal präsentiert Rainer Krenstetter das elfminütige Solo „Satyrisches Erwachen“ von Gisela Sonnenburg über einen Mann, der nachts erwacht und mit den Sternen, aber auch mit dionysischen Geistern in einen Dialog tritt. Die Musik entstammt der Dritten Sinfonie von Gustav Mahler, an der Orgel live interpretiert von Anna Vavilkina, die auch im Anschluss den Stummfilmklassiker „Le Fantôme du Moulin-Rouge“ von René Clair begleiten wird.

31. 7., Babylon Mitte, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 0 Uhr, 0 €

Transtraditionelle Klänge

Mohammad Reza Mortazavi entlockt der Tombak, einer klassischen Bechertrommel der iranischen Musik, komplexe Polyrhythmen und trat bereits auf diversen Festivals auf. Am Dienstag ist er neben vielen anderen Solistinnen* bei der Konzertreihe Outernational zu Gast. Unter der Überschrift „Amazon Stories“ möchte das „transtraditionelle“ Festival Künstlerinnen* aus verschiedensten künstlerischen Praktiken zusammenbringen und widmet sich damit einer globalen, hybriden, zeitgenössischen Musik von der persischen Klassik bis zu Zither und Elektronik.

Outernational: Radialsystem, Holzmarktstr. 33, 3. 8., 18.15 Uhr & 20.15 Uhr, Tickets 16/12 €, www.outer-national.com

Mystik und Experiment

Die Britin Martha Rose verzahnt Casio Pop mit Folksongs. Ihr zweites Album trägt den Titel „Undress & Dive After“, und bezieht sich auf den Text des alten englischen Volkslieds „Hares on the Mountain“ über das Streben junger Frauen nach reiner Liebe. Außerdem stellt Nicolas Fehr sein experimentelles Album „Violet XLVIII“ vor.

Kesselhaus, Knaackstr. 97, 6. 8., 20 Uhr, www.kesselhaus.net

Klang und Gedächtnis

Das Festival Memories in Music widmet sich den experimentellen Musikszenen im Libanon. An zwei Konzertabenden, in fünf Klanginstallationen, mit Audiowalks und in einem Symposium werden verschiedene Formen des Erinnerns erforscht und in Dialog zu indigenen Klangvorstellungen, Naturlauten und Sprachen gesetzt.

Akademie der Künste, 6.–8. 8., Programm: www.adk.de

Zurück auf zehn Bühnen

Das internationale Festival Tanz im August präsentiert nach einer Bühnenabsenz im letzten Jahr nun wieder Choreografien unterschiedlichster Generationen – im HAU Hebbel am Ufer und an zehn weiteren Bühnen Berlins. Zum Auftakt zeigt Anne Nguyen, Pionierin des Urban Dance, auf der Freilichtbühne Weißensee die Deutschlandpremiere von Underdogs.

Tanz im August: HAU Hebbel am Ufer & diverse weitere Orte, 6.–22. 8., Programm und Tickets: www.tanzimaugust.de

Rap als Literatur. Und umgekehrt

Die Hiphopoeten beweisen in ihren Shows, dass man ­Goethe und Schiller auch als Battle-Rap interpretieren kann und untersuchen mit den Mitteln des Theaters an zwei unabhängigen Abenden, wie viel Literatur in Raptexten steckt und wie viel Hip-Hop in den Klassikern der Literatur.

Hiphopoeten: Heimathafen Sommerbühne, Karl-Marx-Str. 141, 4. & 5. 8., 19 Uhr, Tickets (nur Abendkasse) 5 €

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