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siddhartha lokanandi, Redakteur, Programmierer & ProjektraumbetreiberEinblick (746)

Foto: ©siddhartha lokanandi
Zur Person

siddhartha lokanandi – sein Name soll stets klein geschrieben werden – ist ein Neuankömmling in Berlin. Er ist in Orissa an der Ostküste Indiens aufgewachsen und lebte dann über zwanzig Jahre in New York. Dort arbeitete er als Buchhändler. Dabei legte er sich eine Büchersammlung mit einem Schwerpunkt für nichtwestliche Literatur, aber auch für Kunst und ästhetische Theorie an. Sein Projektraum Hopscotch an der Kurfürstenstraße, in dem auch seine Sammlung an Publikationen ausliegt, soll ein lebendiger, gastfreundlicher Raum für die verschiedenen Kulturen, Künste und Sprachen in der Stadt sein (s. o.).

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

siddhartha lokanandi: Die Einzelausstellung „The Ballad of Special Ops Cody and other stories“ von Michael Rakowitz bei Barbara Wien ist ein hervorragender Einstieg in die Geschichte der Kunst als Mittel gegen kulturelle Auslöschung in einer Zeit des (permanenten) Krieges.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Die Konzerte des Berlin Raga Tribe in der Kiefholzstraße sind toll. Auf vielfältige Weise bringen sie Musiker, Künstler, Schüler und Hörer der indischen Klassik zusammen. Ihr Ziel ist es, Bewusstsein, Austausch von Ideen, Wissen und Wertschätzung für die komplexe und doch schöne Kunstform der indischen Klassik und des Raga zu schaffen.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Ich lese gerade ein fesselndes Buch der Anthropologin Alpa Shah über den maoistischen Aufstand im Staat Jharkhan, der eine der ärmsten Regionen Indiens ist. „Nightmarch“ ist eine sorgfältige ethnografische Darstellung der Maoisten und Adivasi-Zivilisten vor Ort und liefert einen nuancierten Bericht über diesen seltsamen und schrecklichen Konflikt, der immer noch anhält.Was ist dein nächstes Projekt?

Es ist möglicherweise unendlich: immer mehr Menschen aus Berlins pulsierendem Bestand an Denkern, Lesern und Schriftstellern in meinen Raum einladen.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Meine wöchentliche Reise zu Ixthys, einem koreanischen Restaurant, das eines der besten Dinge in meiner Nachbarschaft ist!

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