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Vogelfrei

F 1985, R: Agnès VardaD: Sandrine Bonnaire, Yolande Moreau

In den Hamburger Kinos Metropolis und B-Movie beginnt in dieser Woche eine Retrospektive mit Filmen von Agnès Varda. Sie zeigt in den nächsten drei Monaten fast alle Arbeiten aus ihrer 60-jährigen Schaffenszeit. Das Programm beginnt mit „Vogelfrei“, ihrem zumindest in Deutschland erfolgreichsten Film, in dem sie vom langsamen, unaufhaltsamen Sterben einer jungen Streunerin erzählt, die so intensiv und authentisch von Sandrine Bonnaire verkörpert wurde, dass diese später einige Jahre lang in glamourösen Rollen immer ein wenig verkleidet und sauber geputzt wirkte.

OmeU: Fr, 19 Uhr, Di, 21.15 Uhr, Mi, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg

Diva

F 1981, R: Jean-Jacques BeineixD: Wilhelmenia Fernandez, Richard Bohringer

Filme, die den Zeitgeist ihrer Epoche genau treffen, altern oft schlecht. Mit welchen Augen sieht man heute etwa „Diva“ von Jean-Jacques Bei­neix, der 1981 ein verführerisch glitzerndes Spielzeug ganz auf der Höhe seiner Zeit war – einer der Kultfilme der Postmoderne mit all den technischen Schikanen, die durch ihn erst in Mode kamen? Wirkt er nun altbacken? Erzählt wird von der Liebe eines Postboten zu einer Opernsängerin, und berühmt ist der Film unter anderem dafür, dass es in ihm eine der wenigen Verfolgungsjagden der Filmgeschichte mit einem Moped gibt.

OmU: Fr, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg

The Hours

USA 2002, R: Stephen DaldryD: Nicole Kidman, Meryl Streep

Manche Romane sind Fortschreibungen von anderen Romanen, genauso wie Filme aus Büchern entstehen. Beides ist bei „The Hours“ der Fall. Dennoch riecht der Film nie nach Literaturverfilmung. Der britische Autor Michael Cunningham veröffentlichte 1998 seinen gleichnamigen Roman, der auf dem Buch „Mrs. Dalloway“ von Virginia Woolf und auf deren Leben aufbaute. Er erzählt von drei Frauen, drei Zeiten, drei Orten. Drei Geschichten, die thematisch nicht nur durch Mrs. Woolfs Buch miteinander verbunden sind. Die große Überraschung bei „The Hours“ ist, dass dies, obwohl alle Geschichten von Krankheit und Selbstmord handeln, alles andere als ein deprimierender Film ist. Das liegt zum einen an der kunstvollen Art, mit der die Erzählstränge ineinander verwoben wurden. Und Nicole Kidman wagt in der Rolle von Virginia Woolf als Schauspielerin wirklich etwas.

OmU: Sa, 22 Uhr, B-Movie, Hamburg

Nightcrawler

USA 2014, R: Dan GilroyD: Jake Gyllenhaal, Rene Russo

Dies ist der Film zum Thema „Lügenpresse“. Deshalb wohl kann man ihn auch in Oldenburg in der Filmreihe „Philosophisches Kino“ sehen. Gyllenhaal spielt einen Sensationsreporter, der für seine Videoreportagen die Realität immer mehr so inszeniert, dass Katastrophen entstehen, bei denen er dann der Erste und oft Einzige ist, der sensationelle Aufnahmen machen und diese teuer verkaufen kann.

OmU: Di, 18.30 Uhr, Cine K, Oldenburg

Der Trafikant

D/A 2018, R: Nikolaus LeytnerD: Simon Morzé, Bruno Ganz

Bruno Ganz konnte Adolf Hitler („Der Untergang“), aber auch Sigmund Freud spielen. In „Der Trafikant“ verkörpert er den Psychoanalytiker in den letzten Jahren seines Lebens. Im Wien der späten 1930er-Jahre wird er zum väterlichen Freund des Lehrlings Franz, der in einer Trafik, also einem Kiosk arbeitet. Nach dem Anschluss Österreichs an das NS-Deutschland, versucht der junge Mann Freud dazu zu überreden, nach England auszuwandern. Der Film ist eine Adaption Nikolaus Leytners des Romans von Robert Seethaler: eine gediegene Literaturverfilmung.

Mo, 19.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

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