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Hollywood noir: Robert Mitchum und Jane Greer in „Out of the Past“ aus dem Jahr 1947 Foto: Park Circus

Bohnenstange

RU 2019, R: Kantimir Balagov

D: Viktoria Miroschnichenko, Vasilisa Perelygina

Zwei Frauen kämpfen im Leningrad des Jahres 1945 ums Überleben. Die Stadt ist nach langer deutscher Belagerung zerstört, und bei einem Unglück stirbt Mashas kleiner Sohn. Sie will unbedingt noch ein Kind, kann aber selbst nicht mehr schwanger werden – also soll ihre Freundin Iya helfen. „Dylda“, so der Originaltitel, eröffnet das Deutsch-Russische Kinoforum „Kino-Hafen“, das bis Dienstag zehn aktuelle Produktionen zeigt.

OmU: Fr, 19.30 Uhr, Metropolis, Hamburg;

https://2019.hamburger-kinoforum.de

Sound It Out

GB 2011, R: Jeanie Finlay

Plattenläden sind eine vom Aussterben bedrohte Gattung. Mit „Sound It Out“ betreibt Tom Butchar im Städtchen Stockton-on-Tees den letzten unabhängigen Laden im englischen Nordwesten. Manchmal reicht es, dass Filmemacherin Jeanie Finlay einfach nur die Gesichter der Kunden zeigt, die hier stöbern oder nach etwas Bestimmtem suchen, so konzentriert und hingebungsvoll, dass man spürt, wie wichtig ihnen ihre Leidenschaft ist. Der Film fängt viele solcher Glücksmomente ein – er ist eine Liebeserklärung.

OmU: Di, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

Mädchen in Uniform

D 1931, R: Leontine Sagan D: Dorothea Wieck, Hertha Thiele

Bekannter ist das Remake aus dem Jahr 1958 mit Romy Schneider, Lilli Palmer und Therese Giehse in den Hauptrollen. Der radikalere und somit auch bessere Film ist aber dieses Original: Er erzählt von einer 14-jährigen Internatsschülerin, die für eine Lehrerin schwärmt – die Direktorin reagiert mit preußisch-militärischer Härte. Nicht nur, dass es also um lesbische Liebe geht: Im Deutschland der frühen 30er-Jahre war auch eine Regisseurin extrem selten – und dann spielen Frauen auch noch alle wichtigen Rollen.

Di, 18.30 Uhr, Cine K, Oldenburg

Out of the Past

USA 1947, R: Jacques TourneurD: Robert Mitchum, Kirk Douglas

Eines der schönsten Beispiele für klassischen film noir: Robert Mitchum als Privatdetektiv, der sich in die Frau verliebt, die er aufspüren soll – ein Fehler. Die Grundstimmung ist eher elegisch als hard-boiled, und Mitchum zeigt erneut, dass er der Stoiker des alten Hollywoods ist. Wie er „in einer mexikanischen Bar unter einem flackernden Neonschild wartet, bringt es genau auf den Punkt“, schrieb das britische Magazin Time Out: „Nichts passiert, doch alles ist gesagt.“ 1984 konnte Taylor Hackford mit seinem Remake „Against All Odds“ da eigentlich nur scheitern. Immerhin bewahrte Jeff Bridges als Mitchum-Pendant den Film davor, komplett peinlich zu werden.

Out of the Past (OF): Di, 16 Uhr; Mi, 25. 12., 19.15 Uhr;

Against All Odds (OF): Mi, 21.30 Uhr; Mi, 25. 12., 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg

Hell

D/CH 2011, R: Tim FehlbaumD: Hannah Herzsprung, Lars Eidinger

Apocalypse – then what? Diese Frage stellt auch das Unterhaltungskino seit einigen Jahren so oft, dass man schon von einem Subgenre sprechen kann. Auch diese deutsche Produktion spielt in einer Welt nach dem -untergang: Das Land ist verdorrt, für die wenigen verbliebenen Menschen ist kaum noch Wasser, Nahrung oder Benzin zu finden. Besser soll es im Gebirge sein, aber die Fahrt – in einem gegen das gleißende Sonnenlicht abgedunkelten Auto – wird zu einem Horrortrip: In der Ödnis lauern dunkle Gestalten, für die Durchreisende Jagdbeute sind.

Di, 19.30 Uhr; Mi 20.30 Uhr, City 46, Bremen

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