: shortcuts
■ Happy New Year USA 2011, R: Garry Marshall, D: Hillary Swank, Ashton Kutcher u.v.a.
Nach dem Erfolg des Feiertagfilms „Valentinstag“ hat „Pretty Woman“-Regisseur Garry Marshall das gleiche Rezept noch einmal verwendet. Die Stunde und der Ort sind die wahren Hauptdarsteller dieses Films. Der New Yorker Times Square kurz vor dem Ende des Jahres: einen besseren Spielort hätte Gary Marshall für eine saisonale Romanze kaum finden können. Und auch bei der Besetzung hat er ganz auf sicher gesetzt und ein Allstar-Ensemble Hollywoods zusammengeführt.
■ The Help USA 2011, R: Tate Taylor, D: Emma Stone, Viola Davis
Die fbw bgründet die Vergabe des Prädikats „besondes wertvoll“ so: „Die junge energische Skeeter kehrt im Jahr 1963 nach ihrem Journalistik-Studium in ihre Heimatstadt Jackson im Süden der USA zurück. Zu dieser Zeit genießen die weißen Frauen das Leben und die schwarzen Frauen sind Dienstboten und Nannys für die vernachlässigten Kinder. Für Skeeter scheint die Zeit reif, den benachteiligten Frauen endlich eine Stimme zu geben. Gemeinsam mit den Dienstmädchen schreibt sie ein Buch und sticht damit in die weiße Gemeinde wie in ein Wespennest. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Kathryn Stockett ist ein Stück lebendige US-Geschichte. Dabei zeigt Regisseur Tate Taylor aber nicht nur die Perspektive der Dienstboten, sondern offenbart auch die Ambivalenz der ‚Weißen‘ durch die verschiedensten Charaktere und Typen. Immer wieder lockert Taylor das Drama mit Witz und spritzigen Dialogen auf.“
■ Mad Circus – Eine Ballade von Liebe und Tod Spanien/Frankreich 2010, R: Alex de la Iglesia, D: Carlos Areces, Antonio de la Torre
Cristina Nord war in der taz wenig beeindruckt: „‚Mad Circus – Eine Ballade von Liebe und Tod‘ von dem spanischen Regisseur Álex de la Iglesia steht in der Tradition des Grand-Guignol und versucht sich an einer Art Teufelsaustreibung: Der Teufel ist der Franquismus, der Held ein trauriger Clown im Zirkus, auf den so lange eingeschlagen wird, bis er rotsieht – ein Rambo im Clownsgewand, das Gesicht so von Säure verätzt und von Brandwunden entstellt, dass die Clownsmaske zur Fratze auf Lebenszeit geworden ist. De la Iglesias Versuch einer phantasmagorischen Geschichtsschreibung wäre interessanter, verzettelte er sich nicht in einer plumpen Liebesgeschichte; doch auch dann hätte der Film noch das Problem, dass er sich dem Sadismus der Figuren viel zu bereitwillig in die Arme wirft.“
■ Michel Petrucciani – Leben gegen die Zeit Deutschland/Frankreich 2011, R: Michael Radford
„Dokumentarisches Porträt des französischen Jazz-Pianisten Michel Petrucciani (1962-1999), der mit Glasknochen zur Welt kam, aber trotz der körperlichen Defizite seiner Zwergwüchsigkeit sowie permanenter Schmerzen zum international gefeierten Jazz-Star avancierte. Über die Beschreibung einzelner Lebensstationen hinaus fängt der Film einfühlsam und sensibel auch die Bedeutung Petruccianis für Personen ein, die ihm künstlerisch wie privat nahe standen, und verdichtet sich dabei zur hymnischen Würdigung eines großen kleinen Mannes, seiner Lebensfreude und -dynamik“, lobt der katholische Filmdienst.