sex and dortmund city : Freier sollen Steuer zahlen
Die Leere in den Stadtkassen macht die Kommunen im Land erfinderisch: Dorsten, Köln und Gelsenkirchen besteuern bereits seit ein paar Jahren das Geschäft mit dem Sex. Sie bitten die Betreiber von Bordellen, Swinger-Clubs und Rotlichtbars zur Kasse: je größer die Vergnügungsfläche, desto höher der Preis. Die Stadt Dortmund will jetzt auch mit dem Sexgeschäft seinen Haushalt aufpeppeln. Nach den Plänen der Stadtverwaltung sollen aber nicht die Bordell-Betreiber bluten – 80 Euro im Monat sind ein Witz – sondern die Prostituierten für ihre Dienste zahlen.
KOMMENTAR VON NATALIE WIESMANN
Die Dortmunder Prostituierten haben noch einmal Glück gehabt: Ihre Beratungsstelle konnte die rot-grüne Mehrheit im Rat zum Umdenken bringen. Ein Ratsbeschluss wird jetzt verhindern, dass der Straßenstrich noch mehr Auswüchse nimmt. Denn die Frauen, die auf der Straße anschaffen, sind am wenigsten geschützt und am meisten vom Preisdumping in der Branche betroffen. Sie wären die letzten, die eine Vergnügungssteuer auf die Freier umlegen könnten. Hier stellt sich die Frage, warum die Stadt nicht die Freier mit der Steuer belastet. Schließlich haben sie das Vergnügen und nicht die Prostituierten.