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Archiv-Artikel

schwarz-grün altona GAL-lige Stimmung

Der Eindruck könnte entstehen, dass Schwarz-Grün nur funktioniert, sofern nichts Wichtiges zu entscheiden ist. Aber wenn es ans Eingemachte geht, und Personalfragen gehören in der Politik zum Delikatesten, schlägt Manchen in der GAL die Stimmung schon mal auf den Magen.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Womit ausdrücklich nicht gesagt werden soll, dass die Personalie Jo Müller eine Delikatesse sei. Der selbstverliebte Schwadroneur, der sich für einen brillanten Analytiker hält, ist eine Fehlbesetzung. Auf dem Posten eines Bezirksamtsleiters ist ein Verwaltungsfachmann mit den heutzutage üblichen Führungs- und Integrationsfähigkeiten gefragt. Ein Anforderungsprofil, das der Kandidat in seiner politischen Karriere noch nie erfüllte.

Der Verdacht ist nicht unbegründet, dass es sich in Altona um den ersten Fall von schwarz-grünem Filz handelt. Zu groß scheint die Versuchung, endlich auch mal einen Grünen auf einen Posten zu heben.

Dass im Kompromiss mit dem größeren Partner CDU die Wahl auf Müller fiel, wirft ein bizarres Licht auf die dünne Personaldecke der GAL. Und darauf, dass der Kandidat ein politischer ist. Was der auch prompt unter Beweis stellte – gegen die Linie der Landespartei, gegen deren Strategie im Bürgerschaftswahlkampf.

Der Bärendienst aus Altona beweist zunächst nur eines: Auf absehbare Zeit ist die Option Schwarz-Grün in Hamburg eine Traumtänzerei ohne Substanz.