schluss mit gemütlich #4: Um Vertrautes trauern
In seinem Buch „Verlust“ formulierte Andreas Reckwitz eine bislang übersehene Perspektive linker Politikvorstellungen: dass allen Fortschritten der Moderne auch immer eingeschrieben ist, das Vertraute hinter sich lassen zu müssen. Der Soziologe sagt eben, dass es ein Fehler war, nicht wenigstens ein bisschen zu trauern, wenn eine gewohnte Technik nichts mehr gilt. Etwa die vinylene Schallplatte, die von der CD abgelöst wurde, die wiederum von der MP3-Datei ersetzt wurde, die usf. Lasst uns also trauern um die papierne taz werktags – und loben die wochentaz als Trost umso mehr.
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