russische und andere zeitungen über tschetschenien nach dem bassajew-tod :
Die kremltreue Iswestija schreibt: Nach der Nacht vom 9. auf den 10. Juli 2006 verliert alles Gerede über den angeblich fortdauernden Krieg in Tschetschenien seinen Sinn. Bassajew war dessen Haupttriebkraft und brutaler Anführer, ihm folgten die einfachen Rebellen.
Das Moskauer Komsomolskaja Prawda meint: Bassajew wollte mit dem Lastwagen voller Sprengstoff den Kreml bloßstellen vor den Staats- und Regierungschefs der G 8. Doch der Anschlag verkehrte sich ins Gegenteil. Bassajew hat Russland durch seinen Tod erstmals in die Hände gespielt.
Der Mailänder Corriere della Sera widerspricht: Die Beschuldigungen des Kremls sind schwer. Bassajew plante einen Angriff auf den G-8-Gipfel. Aber die erste Reaktion gebietet Vorsicht. Denn die russischen Geheimdienste lassen keine Gelegenheit aus, um die tschetschenischen Separatisten als Teil des großen, destabilisierenden Plans mit dem Al-Qaida-Stempel darzustellen.
Die New York Times schreibt: Moskau würde einen tödlichen Fehler machen, wenn es sich zu dem Glauben hinreißen ließe, dass es den tschetschenischen Konflikt allein als Rebellenjagd behandeln könnte. Eben weil Bassajews Tod eine Hauptquelle der Gewalt beseitigt und weil es eine Gefechtspause gibt, sollten die Russen die Chance zu Friedensgesprächen mit den Separatisten ergreifen.