piwik no script img

produkttestSuppe wie Schnaps

Foto: Nabio

Wir bringt man ein Produkt ohne jegliche Innovation auf einen Markt, der schon gesättigt ist? Diese Frage musste sich die Firma Nabio bei der Bewerbung ihrer Gemüsesmoothies stellen. Dabei ist der Smoothie ein widersprüchlicher Brei. Er will dem Trinker – oder Esser – das Gefühl geben, dass er sich gesund ernährt, kommt aber immer dann zum Einsatz, wenn das gerade nicht der Fall ist: Wenn man den ganzen Tag noch kein Gemüse gegessen hat, aber schon ein halbes Hähnchen mit Pommes und sich das schlechte Gewissen meldet. Oder wenn man das Baby nicht ablegen kann, weil es sonst schreit, und man Smoothies immerhin einhändig essen – oder trinken – kann.

Nabio hat sich dafür entschieden, seine Smoo­thies als „Veggie Shot“ (240 ml für 2,49 Euro) und klein gedruckt auf dem Etikett als „Suppe to Go“ zu bewerben. Als Marketing ist das mehrfach irre­führend: Suppen sind gesund und warm und sollten mindestens einen tiefen Teller ausfüllen. Mit Shots (2 cl) betrinkt man sich in der Kneipe. Gut für die Seele, aber nicht für den Magen. Der Geschmack ist übrigens völlig in Ordnung. Kersten Augustin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen