produkttest: Suppe wie Schnaps
Wir bringt man ein Produkt ohne jegliche Innovation auf einen Markt, der schon gesättigt ist? Diese Frage musste sich die Firma Nabio bei der Bewerbung ihrer Gemüsesmoothies stellen. Dabei ist der Smoothie ein widersprüchlicher Brei. Er will dem Trinker – oder Esser – das Gefühl geben, dass er sich gesund ernährt, kommt aber immer dann zum Einsatz, wenn das gerade nicht der Fall ist: Wenn man den ganzen Tag noch kein Gemüse gegessen hat, aber schon ein halbes Hähnchen mit Pommes und sich das schlechte Gewissen meldet. Oder wenn man das Baby nicht ablegen kann, weil es sonst schreit, und man Smoothies immerhin einhändig essen – oder trinken – kann.
Nabio hat sich dafür entschieden, seine Smoothies als „Veggie Shot“ (240 ml für 2,49 Euro) und klein gedruckt auf dem Etikett als „Suppe to Go“ zu bewerben. Als Marketing ist das mehrfach irreführend: Suppen sind gesund und warm und sollten mindestens einen tiefen Teller ausfüllen. Mit Shots (2 cl) betrinkt man sich in der Kneipe. Gut für die Seele, aber nicht für den Magen. Der Geschmack ist übrigens völlig in Ordnung. Kersten Augustin
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