pfaffenkabarett: gebete gegen gipfel :
Auf die Idee musste ja irgendeiner kommen. Dass es kein Kabarettist, sondern ein Pfaffe war, wen wundert das heute noch. Nikolaus Schneider ist Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, scheint aber direkt aus der Wortspielhölle zu stammen. Am Freitag rief er seine Schäfchen zu einem „Heiligen Damm des Gebets“ auf. Ein heiliger Damm des Gebets? Das muss man erst mal sacken lassen. Nehmen Sie sich bitte eine Minute Zeit und denken Sie darüber nach, was ein „heiliger Damm des Gebets“ sein könnte …? Na, sind Sie darauf gekommen? Nein? Es ist eine Anspielung auf den Tagungsort des G-8-Gipfels im mecklenburgischen Ort Heiligendamm! Ein Wortspiel, das einem Kabarettisten alter Studienratsschule mehr als würdig ist. Und ungefähr auf dem Niveau muss man den Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, auch einordnen. Denn er will tatsächlich durch einen „heiligen Damm des Gebets“ Einfluss auf die Gipfelpolitiker und ihre Entscheidungen nehmen. Das ist ungefähr so wirkungsvoll wie das deutsche Kabarett. Ein echter Dammbruch des Geistes.