piwik no script img

performance des tages: gabriel batistuta

Nach erfüllter Mission ließ sich Gabriel Batistuta zwei Eisbeutel auf die Unterschenkel binden, um die erhitzte Muskulatur zu beruhigen. Später kühlte er sich mit einer verspiegelten Sonnenbrille noch um ein paar Grad herunter, bis er dann, mit der für einen südamerikanischen Fußballprofi angemessenen Coolness, sagte: „Es ist ein großes Glück, wenn einem das gelingt.“

Batigól, wie er wegen seines notorischen Torjiepers genannt wird, sprach vom Glück des Torschützen, der nicht nur für den Auftaktsieg der Argentinier gegen Nigeria gesorgt hatte, sondern auch die Jagd auf die WM-Torjägerkrone eröffnet und obendrein seinem Trainer Marcelo Bielsa die Seele balsamiert hatte: „Zu gewinnen gibt einem immer inneren Frieden“, sagte der Coach erleichtert.

Batistuta machte sich mit seinem 10. WM-Treffer auf die Socken, den Rekord von Gerd Müller (14) zu holen. Um Müller die Krone wegzuschnappen, „muss man ins Finale kommen und noch einige Tore schießen“, legte Batistuta seine unmittelbaren Pläne offen.

Der Mann mit der Schultermähne verhalf in der vergangenen Saison AS Rom mit 20 Einschüssen zur Meisterschaft. Vor Turnierbeginn war seine Laune freilich denkbar schlecht. Es hieß, er könne sich im internen Duell nicht gegen Hernan Crespo durchsetzen. Doch Trainer Bielsa vertraute auf den 33-Jährigen. Den Ausschlag gab wohl dessen Kopfballstärke, auf die seine Kollegen im Nigeria-Match mit unzähligen Flanken vertrauten. „Bati ist ein großer Spieler“, schwärmte dann auch Kapitän Juan Verón, der per Eckstoß die Vorlage schlug. „Er hat das Tor verdient.“ Vier Stück braucht er noch, dann hat er Klinsmann (11), Pelé (12) und den Franzosen Fontaine (13) hinter sich gelassen. Cool bleiben, Batigól! MV

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen